lokalkoloratur :
„Die Frage nach der Berufsrelevanz von Bildung – gerade auch in den Geisteswissenschaften – stellt sich in Stanford überhaupt nicht“: In der hiesigen Hochschullandschaft, zumal vor dem Hintergrund ideologisch geführter Elitendebatten dürfte er mit seiner Sympathie für das „Klosterartige“ von US-Universitäten nicht nur Begeisterung ernten. Doch ist es kein akademischer Systemvergleich, der Hans Ulrich Gumbrecht ins Literaturhaus führt. Heute Abend ist der vergleichende Literaturwissenschaftler zu Gast im „Philosophischen Café“, und gehen soll es da, so versprechen die Veranstalter, ums Loslassen. Genauer: um die Zweckmäßigkeit im Sinne Immanuel Kants, welcher Gumbrecht zuletzt gleich mehrfach nachspürte. Unter anderem diente ihm der passiv betriebene Sport zum Objekt philosophischer Erwägung – so einer ist uns hoch willkommen in einer Stadt, die mit Leibesübungen einzig weiteren Anlass für Selbstvermarktung und Eventgeschrei zu verbinden weiß. aldi