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Archiv-Artikel

lokalkoloratur

Von aldi

Zu gerne hätte Birgit Rabisch ja ihre Großmutter selbst befragt, aber die verstarb 1975. Jahre später erst stieß die Schriftstellerin dann auf das Geheimnis von Rosa Krause, geborene Klapproth: „Die Schwarze Rosa“ galt den rechtsradikalen Gegnern der Weimarer Republik, den Nationalisten und Wiederaufrüstern als Pendant zu Rosa Luxemburg. In den 1920er Jahren war sie mit Paul Schulz verlobt, einem Kopf der „Schwarzen Reichswehr“, in deren Namen auch Rosas Bruder Erich mindestens zehn so genannte „innere Feinde“ ermordete. Rosa selbst „kannte das Wesen und den Aufbau“ der paramilitärischen Rechtsaußen „besser als viele der unmittelbar Beteiligten“, schreibt Rabisch in ihrem gerade erschienenen Buch Die Schwarze Rosa – Eine Frau in der Weimarer Republik. Aus dieser Annäherung an die scheinbar vertraute Oma, die Kameradschaft bis zuletzt für das Wichtigste hielt und den Holocaust als „Propaganda“ abtat, liest die in Hamburg lebende Autorin heute Abend im Literaturhaus. aldi