lokalkoloratur :
Viel zu lange, mehr als 100 Jahre nämlich, galt er als bloßes Problem für die Trinkwasserversorgung, das sich, ein Dorn in des Wissenschaftlers mikroskopgeschultem Auge, nicht einmal im Labor züchten oder untersuchen lässt. Dass mehr dran ist am 1870 entdeckten Brunnenfaden (Crenothrix polyspora), fanden nun Forscher an der TU Harburg heraus: Zusammen mit Kollegen aus Wien und Aalborg können sie dieser Tage Interessantes über den ansonsten harmlosen Brunnenvergifter berichten. Demnach ernährt dieser sich vom so genannten „Treibhausgas“ Methan. Was zu begrüßen ist, umso mehr, als er dies unter Zuhilfenahme eines bislang unbekannten Enzyms tue, wie gestern mit einigem Stolz die Harburger Hochschule mitteilte. Als Retter des Klimas werde er gleichwohl nicht in die Geschichte eingehen: Verwerten kann der Brunnenfaden das Gas nur in hohen Konzentrationen, wie sie etwa im Grundwasser vorkommen können. aldi