lichtblick der woche: Rekordwachstum für Erneuerbare
Im vergangenen Frühjahr hatten viele Energiewendeprognosen für 2020 wegen der Coronalockdowns pessimistisch ausgesehen. Ein Jahr später sieht die Lage aber anders aus: Ganze 45 Prozent mehr erneuerbare Leistung kamen 2020 im Vergleich zum Vorjahr hinzu, hieß es in der vergangenen Woche bei der Internationalen Energieagentur (IEA). Von wegen Coronaflaute.
IEA-Chef Fatih Birol appellierte trotzdem weiter an die Regierungen: „Ein massiver Ausbau der sauberen Stromgewinnung ist nötig, wenn die Welt auch nur eine Chance haben will, ihre Klimaneutralitätsziele zu erreichen.“ Im Pariser Weltklimaabkommen steht, dass die Welt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts klimaneutral sein will. Das soll die Erderhitzung bei „deutlich unter“ 2 Grad und möglichst bei 1,5 Grad gegenüber vorindustriellem Niveau begrenzen.
Die Wissenschaftler:innen des Weltklimarats IPCC waren aber 2018 zu dem Schluss gekommen, dass die globale Klimaneutralität für das 1,5-Grad-Ziel schon 2050 eintreten müsse. Die EU etwa hat sich dieses Ziel gesetzt, Deutschland peilt 2045 an. Das will die Bundesregierung der Reform des Klimaschutzgesetzes festschreiben, die sie vergangene Woche beschlossen hat. Auf dem Kirchentag sagte Kanzlerin Angela Merkel, die vom Kohleausstieg spätestens 2038 betroffenen Menschen bräuchten „schon ein Stück Verlässlichkeit“. Wie sie ihre Energiewendepolitik aber an die Klimapolitik anzupassen gedenkt, blieb offen. (scz)
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