: letzte Fragen
Wie kratzt man die Kurve? (29. 3.)
Na so, wie man die Wüste durchkämmt.
Michael Schropp
Mit dem Löffel. Und wenn man es mit dem nicht schafft, muss man ihn im schlimmsten Fall abgeben.
Wolfgang Staudinger, Zeitlarn
Wenn man’s kann: mit der Fußraste; wenn man’s nicht kann: mit der Lederkombi.
Hans Pfeiffer, Bremen
Man kratzt die Kurve, indem man einem ausweicht, der die Kurve schneidet.
Wanderklause in der Thüringer Rhön
Indem man die Hufen in den Teer haut, ordentlich Hackengas gibt und zusieht, dass man die Biege macht!
Britta Janneck, Hamburg
In Alcatraz mit dem Löffel, in Deutschland mit der Größe einer Firma – immer geradeaus und dann möglichst schnell, wie Nokia, – da bleiben immer ein paar Brocken zurück.
Sabine Finster
Die Kurve kratzt man gar nicht! Das ist üble sexistische Gewalt! Man streichelt sie gelegentlich.
Roland Rössler, Bielefeld
Indem man abdampft!
Stefanie Lang
Am besten, indem man sie gar nicht erst nimmt.
Anja Frisch, Berlin
„Kurve kratzen“ klingt sehr herb und ein bisschen nach Abkratzen. Und abkratzen klingt wiederum ein bisschen nach Tod. Ich würde eher von „Kurve kriegen“ sprechen.
Denn nicht alle, die die Kurve nicht gekriegt haben, sind gleich abgekratzt. Viele wurden dabei „nur“ schwer verletzt. Ich denke da an das Wendemanöver 1989/90.
Nur die Wenigsten sind gestorben. Die Anzahl und die Namen der Verletzten finden wir in der Hartz-IV-, Arbeitslosen- und Geringverdienerstatistik.
Erhard Jakob, Pulsnitz
Man nehme ein weißes Blatt und male es mit Honigbienenwachsmalkreiden ganz schwarz an. Daraufhin kann, wer mag, noch weitere Schichten verschiedenfarbigen Wachses auftragen, um zuletzt den mitgelieferten „Kratzer“ auszupacken und eine Kurve zu kratzen.
Mona, Kiel
Das kratzt mich nicht; jedenfalls nicht zu schnell, sonst könnte man abkratzen.
Jürgen Kamenschek, Düsseldorf
Wie groß sind die kleinen Leute? (29. 3.)
Hi, Herr Ackermann, fragen Sie doch Ihren Namensvetter der Deutschen Bank, der weiß dies nämlich!
Antje Baltaci, Baden-Baden
Sie sind so klein, dass die „großen Leute“ sie – im übertragenen Sinne – in der Pfeife rauchen könnten, was – im materiellen Sinne – auch geschieht.
Lothar Picht, Sandhausen
Das kommt darauf an, wer die Leute misst und welches Maß er nimmt. Früher wurde die Größe des Menschen oft in Zentimetern gemessen. Aber heute immer häufiger in Dollar und Euro.
Und demzufolge können 120 Zentimeter Leute riesengroß und ein 2,20 Meter Menschen zwergenklein sein.
Allerdings sind alle Menschen, im Gegensatz zu dem irdischen Richter vor dem himmlischen Richter, gleich groß.
Erhard Jakob, Pulsnitz
Sehr klein, und zwar so, dass sie nicht auf großem Fuß leben können.
Stefanie Lang
Für die Größe der kleinen Leute gibt es kein Normmaß. Sie richtet sich maßgeblich nach der Größe der großen Leute. Je größer die großen Leute, desto kleiner werden die kleinen Leute.
Allerdings scheint es ein Mindestmaß zu geben. Wenn eine gefühlte „Kleine“ erreicht ist, regt sich zyklisch ein Widerstand bei den kleinen Leuten, dass sie nicht mehr kleiner werden wollen. Dies äußert sich dann geschichtlich betrachtet immer mal wieder in kämpferischen Auseinandersetzungen.
Dann tun die großen Leute so, als würden sie ein großes Interesse haben, dass die kleinen Leute wieder größer werden. Ab einer Mindestkleinheit sind die kleinen Leute nämlich auch nicht mehr attraktiv für die großen Leute, denn sie verlieren maßgeblich an Leistungsvermögen.
Dann dürfen sie wieder ein bisschen wachsen, bis alles wieder von vorne anfängt.
Andrea Ewald, Roth
Die kleinen Leute sind gerade so groß, dass sie mit dem ausgestreckten Arm die süßen Früchte der großen Tiere gerade so berühren können – aber leider nicht pflücken und deshalb auch nicht schmecken. Mona, Kiel
Die kleinen Leute sind so groß, dass sie die Einkommen der Großen erarbeiten und deren Peanuts ertragen können.
Volker Weber, Thüringer Rhön
Im besten Falle so klein wie Gregor Gysi, im schlimmsten Falle so groß wie Oskar Lafontaine. Größer, als man sieht, kleiner, als man denkt.
Sabine Finster
Es gibt keine kleinen Leute. Es gibt lediglich Kleingeister, die allerdings in allen Größen.
Jürgen Kamenschek, Düsseldorf
Textaufgabe im Matheunterricht der achten Klasse:
Wenn einer von den großen Leuten bei einer Körperlänge von 180 Zentimeter ein Jahreseinkommen von 1 Million Euro hat, wie groß ist dann einer von den kleinen Leuten, der im Jahr 20.000 Euro verdient? Richtige Antwort: 3,6 Zentimeter.
Claus-Jürgen Claussen, Leimen
Warum muss man immer dreimal niesen? (15. 3.)
Einmal für die Gesundheit, einmal für die Intelligenz und einmal für die Schönheit. Bei uns in Bayern wünscht man: „Gsundheit, G’scheitheit, Schönheit!“
Margot Brünner, Reichertshofen
Weil es immer so lange dauert, bis sich jemand erbarmt und „Gesundheit“ wünscht.
Gerhard Breidenstein, Murrhardt
Damit die Bakterien mal rauskommen und was von der Welt sehen.
Reisebüro Kosmowski
Procedere: Letzte Fragen und Antworten an die taz, Letzte Fragen, Kochstraße 18, 10969 Berlin, E-Mails bitte nur an fragen@taz.de