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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Kann der Papst ungläubig den Kopf schütteln? (5. 4.)

Das muss er können! Andernfalls müsste er ja alles abnicken, was nicht in sein Glaubensbild passt.

Lothar Picht, Sandhausen

Ja. Wenn er feststellt, dass Gott nicht nur nicht katholisch ist, sondern es ihn gar nicht gibt !

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Schon des Alters dieses Herrn wegen lässt sich das Kopfschütteln nicht ausschließen.

Und wo steht, dass ein Papst etwas glauben muss? Also kann er ungläubig den Kopf schütteln. V. H. Weber

Wenn er selbst an den ganzen Mist, den er verzapft, glaubt, kann er das wohl nicht.

Christoph Schmid, Neustadt/Weinstr.

Der Papst schüttelt nicht den Kopf. Er sagt Ja und Amen oder aber Nein – wie zum Beispiel zur Homoehe, zur Abtreibung und zu Priesterinnen.

Corinna, Kassel

Ja, aber nur wenn er in den Spiegel schaut.

Harald Staak, Frankfurt/Main

Durchaus! Wenn er seine eigenen Äußerungen zu anderen Religionen wahrnimmt …

Lothar Winkelhoch, Gummersbach

Ja, zum Beispiel auf die Frage, ob es Gott nicht gibt.

Reinhard Brünner, Reichertshofen

Würde er sich selbst zuhören, müsste er es ständig tun. Da er es aber nicht tut, ist er folglich entweder taub, oder er kann es nicht. Suckelmann

Aber ja doch! Wenn er alles glaubte, was so geschrieben steht, wäre er nie Papst geworden.

Und wenn er sieht, was alles so passiert, schüttelt er vermutlich noch häufiger ungläubig den Kopf. Angesichts der vielen Wunder aber wird er wohl gläubig nicken.

Georg Prüfer, Heidenheim

Nach eigenen Angaben nicht, unwissend dafür umso besser.

J. Hettfleisch

Nur über sich selbst.

Michael Scherer-Faller, Frankfurt

Das geht genauso wenig wie verliebt fremdgehen. K. Harbecke, Münster

Immer dann, wenn er heimlich auf dem WC den Playboy oder die Bild liest!

Antje Baltaci, Baden-Baden

Warum ist auf gut Deutsch immer schlechtes Deutsch? (5. 4.)

Weil „auf gut“ nicht gut ist. Oder was?

Tewes Wischmann, Heidelberg

Weil „auf dem Marktplatz dem Volk aufs Maul geschaut – so spricht man Deutsch“. (Martin Luther)

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Weil es damals noch keine Rechtschreibreform und vor allem keine Pisastudie gab.

Christoph Schmid, Neustadt/Weinstr.

Weil schlecht’s Deitsch aus ’m Schwobeländle kommt, ond des isch gud so!

Antje Balteci, Baden-Baden

„Auf gut Deutsch“ ist mitnichten schlechtes, sondern im Gegenteil allerbestes „Starkdeutsch“!

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Weil es frei Schnauze ist.

Stefanie Lang

„Auf gut Deutsch“ heißt doch nur, dass man sich klar, deutlich und unmissverständlich ausgedrückt hat oder ausdrücken wollte.

Dass das manchmal dem Kritisierten nicht passt oder ihm dabei gar schlecht wird, ist eine andere Sache. Ähnliche Redewendungen gibt es auch über andere Sprachen.

„Fachchinesisch“ wird gern von Wissenschaftlern, Ärzten, Rechtsanwälten usw. gesprochen, wenn sie ihre Schlauheit gegenüber der „Plebs“ hervorheben wollen. Erhard Jakob, Pulsnitz

Wie kratzt man die Kurve? (29. 3.)

Manche gehen Zigaretten holen und kommen nicht zurück. Zum Beispiel.

Rose Remmert, Freiburg

Mit dem Hinterreifen eines Motorrads, wenn frisch geteert wurde!

Antje Baltaci, Baden Baden

Mit links. Tessa Kosmowska

Am besten heimlich, still und leise und auf Nimmerwiedersehen.

Klaus Müller, Lichtenau

Hoffentlich nicht mit dem Knie!

Andreas Pittrof, Erlangen

Wie groß sind die „kleinen“ Leute? (29. 3.)

Eigentlich sind die kleinen Leute riesengroß, weil auf ihren Schultern alles getragen wird, da muss man schon groß und stark sein.

Aber leider reden die kleinen Leute nicht viel miteinander und gucken nicht in den Spiegel.

So wissen sie nicht, wie groß sie sind, und denken, sie seien klein und hässlich. Karla Ermisch

Na, kleiner als die Großkopferten.

Andreas Pittrof, Erlangen

Der größte je beobachtete „kleine Leut’“ misst exakt 4,2010 Hartz.

Er lebt in Brasilien.

Rainer Merkel, Hamburg

Man kann die Größe der sogenannten kleinen Leute ja täglich in den Medien bewundern.

Zum Beispiel Huber, Glück, Wiesheu oder Beckstein und Konsorten. Für sie gilt als kleinste Maßeinheit international das Sarkozy. Wobei ein Huber exakt einem Tausendstel Sarkozy entspricht.

Klaus Müller, Lichtenau

Die kleinen Leute sind die großen! Denn die kleinen Leute malochen, damit die sogenannten Großen in ihrem Reibach schlemmen können. Wer ist dann klein, und wer ist groß?

Dass unser Sprachgebrauch euphemistisch verkehrt ist, zeigen die Begriffe Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Derjenige, der arbeitet, gibt seine Arbeit dem Arbeitnehmer, wofür er mehr oder weniger schlecht bezahlt wird.

Der Arbeitnehmer aber nimmt diese Arbeit entgegen und macht daraus mehr Geld, als die Unkosten betragen. Und das nennt man dann Wirtschaft.

Albrecht Schüle

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