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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum gibt es Blödmänner, aber keine Blödfrauen? (15. 5.)

Es gibt sie durchaus – getarnt unter dem Decknamen „Zimtzicke“!

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Das muss wohl am Geschlecht liegen!Carmen Ritter, Hannover

An dänischen Straßenrändern stehen Schilder „Rabatten er blød“, auf deutsch: „weiches Bankett“. Auf Mittelhochdeutsch bedeutete „blöde“ schwach, zart, zaghaft. Männer haben hart zu sein, nicht weich. Ein Blödmann ist ein Weichmann, ein Softie, ein Schlappschwanz. Ein harter Mann braucht eine weiche Frau. „Blödfrau“ taugt also nicht als Schimpfwort.

Horst Hartmann [sic!!!], Marburg

Selbstverständlich gibt es Blödfrauen, genauer: Wenn Sie Unfug macht, dürfte jede Frau irgendwann auch einmal als Blödfrau erscheinen. Ich habe meine Freundin jedenfalls noch nie Blödmann genannt.

Robert Uerpmann, Regensburg

Liebe Hannah Milena, Blödfrauen gibt es durchaus, zu denen sagt der durchschnittliche Blödmann aber „Dumme Kuh“ – weiß der Teufel, warum.

Rose (Remmert, Freiburg)

Wieso gibt es so viele männliche Gynäkologen, aber so wenige Urologinnen? (15. 5.)

Könnte es sein, dass die zweite Frage die Antwort auf die erste ist???

Irene Meyer-Herbst, Bremen

Männer machen sich nun mal gern über Frauen her; aber welche Frau reißt sich schon darum, in die Röhre zu gucken? Uta Eckensberger, Saarbrücken

Man könnte auch andersrum fragen: Warum haben viele Männer noch immer Horror vor Schwulen, lassen sich aber im Zweifelsfall doch lieber von einem Mann als von einer Frau im Pupsloch rumfingern? Frauen scheinen da problemorientierter zu sein.

Paul Spengler, Berlin

Männer schrauben an einem Zylinderblock herum. Männer bohren in der Nase. Männer stehen mit Wonne am Bauzaun, um einen Blick zu erhaschen. Männer sind neugierig, was sich hinter Löchern verbirgt.

Horst Kramm, Sulingen

Das muss die Misogynäkologie erst noch erforschen.

Bernd Heimann, Bochum

Der erste Teil der Frage enthält eine Behauptung, die nicht (mehr) stimmt. Es gibt mittlerweile Städte und Regionen, in denen die Frauenärztinnen ihre männlichen Kollegen zahlenmäßig überrundet haben.

Urologische Praxen werden bekanntlich hauptsächlich von Männern ab einem bestimmten Alter (Stichwort Prostata) aufgesucht. Dieser Klientel fällt es immer noch schwer, sich wegen derart delikater Probleme einer Frau zu offenbaren. Von den paar Patientinnen kann kaum eine niedergelassene Urologin existieren.

Uwe Tünnermann, Lemgo

Erstens: Das ist für Frauen ein Hungertuch, Urologin zu werden, denn Männer sind viel schamhafter als Frauen. Zweitens: Ich kann mir auch Schöneres vorstellen, als einem Mann in den Hintern zu gucken.

Carmen Ritter, Hannover

Wenn die Frage stimmt, könnte man davon ausgehen, dass weibliche Mediziner generell wenig Interesse am menschlichen Unterleib haben. Es sei denn, dass es insgesamt mehr männliche als weibliche Ärzte gibt, also aus diesem Grund auch mehr männliche Gynäkologen, Urologen, Orthopäden et cetera.

Wahrscheinlich geht die Frage in eine andere Richtung – aber die will ich hier mal ignorieren.

Rose Remmert, Freiburg

Warum sind Wolken weiß? (8. 5.)

„Kondensierter Wasserdampf und Wolkentröpfchen sind typische Mie-Streukörper, und deshalb verblasst der Himmel bei großer Luftfeuchtigkeit. Die meisten Wolken sind weiß, da sie das weiße Sonnenlicht ohne Farbänderung streuen.“ (aus Götz Hoeppe: „Blau. Die Farbe des Himmels“, Heidelberg, Berlin: Spektrum, 1999, Seite 153)

Evelyn Witt, Hamburg

Um die Frage zu klären, müsste man erst mal wissen, warum der Himmel blau ist. Denn Wolken sind weiß, weil man sie sonst am blauen Himmel nicht sehen könnte. Vermutlich ist deswegen auch der Himmel blau: damit man die weißen Wolken sehen kann.

Lena Dreier, Frankfurt/Main

Weil der Himmel blau ist natürlich, sonst könnte man sie ja nicht sehen.

Lucia (5), Laatzen

Warum enthält ein Päckchen Frischhefe immer exakt 42 Gramm? (24. 4.)

Bei Douglas Adams wurde die Zahl 42 von dem Computer „Deep Thought“ nach einer Rechenzeit von insgesamt siebeneinhalb Milliarden Jahren als die Antwort auf die Frage nach „dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ ausgegeben. Der „ganze Rest“ muss dann wohl die Frischhefe sein.

Stephan Bowe, Berlin

Antwort 1a: Hefe wurde früher beim Bäcker gekauft, der bezog sie in 500-Gramm-Würfeln, schnitt die Würfel in 3 Scheiben und viertelte jede Scheibe vor dem Verkauf; 500 : 12 = (knapp) 42 Gramm.

Antwort 1b, von einem Hefeproduzenten: Hefe wird in 24er-Packs ausgeliefert, 24 x 42 = (reichlich) 1 kg.

Antwort 2, mehrfach persönlich bezeugt: Hefe wurde noch bis in die 1920er-Jahre hinein beim Bäcker zu je 3 Lot gekauft; der Schönheitsfehler hier: je nach Region konnte 1 Lot zwischen 12 und 16 Gramm sein …

Antwort 3: Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde auch in Deutschland mit Pfunden gerechnet, die weniger als 500 Gramm zählten. So enthalten englische Marmeladengläser noch heute 454 Gramm, das sind 16 Unzen – 1,5 Unzen sind mithin (reichlich) 42 Gramm.

Antwort 4, laut Dr.-hmhm-Kochstudio, vorgelesen aus einem Lehrbuch: 42-Gramm-Päckchen enthalten so viele Hefezellen, wie man für 1 Pfund Mehl benötigt. Gegenfrage: Hat das wirklich jemals jemand abgezählt?

Recherchiert hatte ich das vor zwei Jahren für ein Buch („Haben Fische Durst?“, Jonas Verlag, Marburg 2003), das inzwischen mehr als 10.000-mal verkauft wurde, ohne dass irgendein Leser – trotz Aufforderung – zu einer eindeutigen Klärung hätte beitragen können.

Karl-Heinz Wellmann, Frankfurt/Main

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