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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum müssen Fluggäste ihr eigenes Übergewicht nicht bezahlen? (8. 1.)

Damit Magersüchtige keinen Anspruch auf Rückerstattung haben.

Felix Meschenmoser, Bochum

Weil F. J. Strauss die Mehrheit des Bundestages bis heute davon überzeugen konnte, dass die Flugindustrie nicht überleben könnte, wenn sie a) Treibstoffsteuer bezahlen und b) höhere Preise für Passagiere wie ihn verlangen müsste. Das hat sich bis heute offenbar nicht geändert. Unbekannt

„Pecunia non olet“. Hauptsache, der Flieger ist voll. Uwe-C. Schierhorn

Gewogen wird am Flughafen ja nur das Gepäck. Und wenn man das Gewicht des Passagiers wiegen und mit dem Durchschnittsgewicht der jeweiligen Größe (oder Alter) vergleichen würde, dann wäre dies eine Gemeinheit für die, die ihr Übergewicht genetischen Vorgängen zu verdanken haben. Da es aber – wie aus vielen Studien hervorgeht – viele Jugendliche mit Übergewicht gibt, würden dann nicht entweder weniger Leute fliegen oder die Fluggesellschaften mehr Geld verdienen? Letzteres würde aber auch dem Staat gut tun, wenn er dafür hohe „Übergewichtsteuern“ einnehmen würde.

Marcel Walker, Lengerich

Das, was übergewichtige Fluggäste zu viel um die Hüften tragen, müsste nur dann von ihnen bezahlt werden, wenn sie darauf bestünden, es im Gepäckraum unterzubringen. Solange sie das nicht wollen – oder aus verständlichen Gründen nicht können –, gilt es als Handgepäck und darf ohne zusätzliche Zahlungen an die Fluggesellschaften mit an Bord genommen werden. Es sei denn, Ärzte haben messerartige Gegenstände, Scheren oder Bindfäden bei einer Operation in ihnen vergessen oder sie haben ausversehen Schnürsenkel verschluckt. Aber das ist – zugegeben – ein ganz anderes Problem.

Lasse Jung, Düsseldorf

Aber das müssen sie doch! Ich zwänge meine je nach Tagesform dreißig bis fünfunddreißig Kilo über Body-Mass-Index regelmäßig in die auch für normalgewichtige Menschen bereits viel zu engen Sitze der Tourist-Class. Und damit nicht genug: Zusätzlich bin ich geschlagen mit einem übermäßigen Hunger, den gerade Flugzeugnahrung (drei verschiedenfarbige Matschehäufchen) nicht in der Lage ist, auch nur annähernd zu bändigen. Ich bezahle also genau genommen schon doppelt.

Nadine Meister, Berlin

Weil sie nicht die Wahl haben, auf die Mitnahme zu verzichten.

Ulrich Bachmann, Eltville

Warum schmeckt mir Tomatensaft ausschließlich im Flugzeug? (8. 1.)

Liebe Yvonne, wenn dir Tomatensaft ausschließlich im Flugzeug schmeckt, warum zum Teufel trinkst du ihn anderswo? Roy Kift

Es wäre eine Anmaßung, die gestellte Frage endgültig zu beantworten, da mir die persönlichen Vorlieben von Yvonne H. nicht bekannt sind. Zuallererst sollte sie sich vielleicht diese Frage selbst stellen und nicht die Weltöffentlichkeit damit behelligen. Ich kann allerdings vielleicht ein paar Leitfragen oder -thesen in den Raum werfen, die ihr helfen können, diese Frage ganz allein zu beantworten. Zuallererst stellt sich die Frage, ob der Grund vielleicht der gleiche ist bzw. die Antwort auf folgende Fragen dieselbe: Warum schmecken mir diese Sandwiches nur im Flugzeug? Warum sehe ich mir diesen Film nur im Flugzeug an, wo ich doch nie im Leben dafür den Fernseher einschalten, geschweige denn ins Kino gehen würde … Diese Liste ließe sich sicher nahezu endlos fortsetzen. Ein anderer Grund könnte sein, dass man Tomatensaft eben kostenlos im Flugzeug bekommt und ihn nicht erst kaufen gehen muss. Wenn etwas kostenlos ist, dann nimmt man es viel lieber an und ist weniger kritisch. Andererseits sind die im Flugzeug gereichten Mengen sehr klein, und fast jeder weiß, dass genau diese Tatsache Tomatensaft bekömmlich macht: begrenzte Menge! Zu Hause oder im Restaurant bekommt man kaum geringere Mengen als 0,3 Liter. Und da ist Übelkeit m. E. noch die harmloseste Folge …

C. Bach, Hamburg

Wahrscheinlich weil die Fragestellerin auf ähnliche Art und Weise wie ich sozialisiert wurde. Bei meinem allerersten Flug im zarten Alter von ca. 5 Jahren verabreichte man mir irgendwo zwischen Stuttgart und Gran Canaria hoch im Himmel meine allererste Dosis dieses Getränks. „Flugzeug“ und „Tomatensaft“ sind für mich seither unwiderruflich assoziativ eng miteinander verknüpft. Und da ich, als ich bei der Beschleunigung in meinen Sitz gedrückt wurde und beim Abheben ein unglaubliches Glücksgefühl empfand, wusste, dass ich diese Art der Fortbewegung immer lieben würde, liebte ich von diesem Moment an auch den Tomatensaft im Flugzeug. Eine Weile später trank ich ihn erstmals auf festem Boden, aber da eine Komponente der assoziativen Verbindung fehlte, war es einfach nicht dasselbe. Seither habe ich auf diversen Flugreisen auch andere Getränke ausprobiert (aber immer nur zusätzlich zu dem „himmlischen“ Gemüsegetränk), was nie ein entsprechendes Glücksgefühl auslöste. Insofern stelle ich mir seit einiger Zeit die Frage, warum mir im Flugzeug ausschließlich Tomatensaft schmeckt. Christiane Kulzer, Berlin

Gibt es keinen schöneren Silvesterwunsch als „Guten Rutsch“? (24. 12.)

Das sollte nicht schwer sein bei einem von jeher so dämlichen Spruch. Aber außer „Munteren Sprung“, „Heiteren Rüberflug“ oder ähnlich Albernes fällt mir da auch nichts ein. Es sei denn, man könnte sich auf „Nix wie weg ins neue Jahr“ einigen oder diese Wünscherei ganz lassen, denn Wünschen hilft ja nichts. Rose Remmert, Freiburg

Happy Blitzeis? Astrid und Mikey

Warum müssen Frauen auf Filmplakaten den Mund offen haben? (31. 12.)

Weil in den überhitzten Foto- und Filmstudios die ganzen Plastikgeräte wie blöd Schadstoffe ausdünsten, ist die Luft dort richtig schlecht. Deswegen kriegen die armen Frauen dort keine Luft über die Nase und müssen durch den Mund atmen, und der steht dann eben offen. Daphne Kurtz

Viele der weiblichen Schönheiten auf Filmplakaten haben Unmengen in ihre Zähne investiert, sind also gerne bereit, sie zu zeigen. Mark Schuster, Hamm

Verdirbt schlechtes Leselicht die Augen? (18. 12.)

Bei mir nicht! Ich schlafe vorher immer ein. Elke Schöps, Urspringen

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