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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Was essen eingefleischte Vegetarier? (19. 2.)

Was Aasfresser so anpflanzen.

Judith Leonhard

Fruchtfleisch!

Larissa Kleiner, Tuttlingen

Fleischtomaten und jede Menge Fruchtfleisch! Stefan Ernst, Köln

Alles vom vegetarischen Metzger, so’n Zeugs wie Soja-Leberwurst, Tofuburger, Grünkern-Bouletten, Weizen-Gyros, Soja-Bolognese oder Seitan-Geschnetzeltes. Gerhard Drexel, Berlin

Sojawurst. Regina Schmidt, Heidelberg

Eine praktische Kostprobe: Bei uns gab es am Sonntag Kichererbsen. Die fleischlichen Gelüste befriedigte ich auf andere Art und Weise.

Konstantin Lipp, Heubach

Das ist individuell verschieden. Der Sänger Morrissey zum Beispiel angeblich sein Herz. Zumindest sang seine Kollegin Sandie Shaw in den Achtzigerjahren: „You don’t eat meat, but you eat your heart up, Stephen.“

Henning Weigelt, Berlin

Vielleicht zwischendurch eine „leckere“ Currywurst? Uwe-C. Schierhorn

Wenn Vegetarier eingefleischt sind, haben sie wirklich Pech gehabt: Entweder müssen sie sich durch das eklige Fleisch fressen, in das man sie eingefleischt hat, oder sie müssen verhungern. Also: Eingefleischte Vegetarier essen vor ihrem Tod gar nichts mehr oder aber Fleisch!

Rose Remmert, Freiburg

Wie nennt man die Ein- und Ausbuchtungen an einem Puzzlestück? (19. 1.)

Ein- und Ausbuchtungen!

Claudia Trageser, Berlin

Glieder und Eingliederungen.

Gerhard Drexel, Berlin

Die Einbuchtungen nennt man Positivloch (auch Poloch), die Ausbuchtungen Negativloch (Negaloch). Den Rest könnte man vielleicht Modalloch nennen (Moloch)? Horst Kramm, Sulingen

Beulen und Kuhlen? Stefan Ernst, Köln

Die Einbuchtungen heißen Muschi, die Ausbuchtungen Edmund.

Judith Leonhard

Warum gelingt der erste Pfannkuchen nie? (12. 2.)

Probieren geht über Studieren!

Claudia Trageser, Berlin

Weil du nicht so eine tolle Pfanne hast wie ich. Bei mir gelingen alle, selbst das Umdrehen ist kein Problem.

Editha Kirch

Manno, das ist doch klar! Weil die Pfanne noch nicht richtig heiß ist.

Regina Schmidt, Heidelberg

Viele Jahre ist auch mir nicht nur der erste, sondern überhaupt kein Pfannkuchen geglückt. Nach dem ersten (spätestens) hätte ich die Pfanne aus dem Fenster werfen mögen vor lauter Frust. Ursache: mangelnde Geduld. Vor kurzem habe ich nun erstmals erfolgreich meinen ersten und alle anderen Pfannkuchen gebacken.

Man sollte einigermaßen Öl in die Pfanne geben (zu viel ist nicht nötig) und die Pfanne sollte eine Temperatur so im oberen Mittelfeld der Temperaturskala des Herdes haben. Mit dem Wenden warten, bis die ganze Oberfläche abgetrocknet ist. Das sieht man, wenn man von seitlich draufguckt. Lieber noch einen Moment länger warten.

Damit ich nicht zu ungeduldig werde, mache ich nebenher noch was anderes (Zeitung oder ein spannendes Buch lesen, spülen, Klo putzen …). Die Methode hat sich übrigens auch bei Bratkartoffeln bewährt, bei denen Geduld auch entscheidend ist. Hier bietet sich zur Ablenkung statt Spülen zum Beispiel die Pflege des gleichnamigen Verhältnisses an.

Übrigens kann es ja auch sein, dass einer der nächsten Mitmenschen sehr gut Pfannkuchen backen kann, und die eigene „Unfähigkeit“ erhält einem die Möglichkeit, bekocht und umsorgt zu werden.

Andrea Fuchs, Stuttgart

Wenn der erste Pfannkuchen nicht gelingt, macht man etwas falsch. Ich lass das Fett in der Pfanne erst richtig heiß werden und beginne dann gleich mit dem zweiten Pfannkuchen. Danach kommen Nummer 3, 4, 5 und 6. Erst zum Schluss wird Pfannküchlein Nummer 1 gebacken. Das gelingt dann. Garantiert. Frank Weis, Freiburg

Was ist eigentlich ein Bratkartoffel-Verhältnis? (12. 2.)

Im Gegensatz zum Pfannkuchenbacken klappt’s beim Bratkartoffelverhältnis gleich beim ersten Ma(h)le. Drum ist das Bratkartoffelverhältnis so beliebt, und man bleibt auch gern dabei. Im Vergleich zum Pfannkuchenbacken mit seiner verdrehten Zählweise geht’s nämlich beim Bratkartoffelverhältnis schön geordnet zu: Nach Nummer eins kommt Nümmerchen zwei usw.

Frank Weis, Freiburg

Zur Frage, was ein Bratkartoffelverhältnis sei, fand ich eben eine schöne Stelle bei Robert Walser, Aus dem Bleistiftgebiet, Suhrkamp 1990, Seite 73:

„Klar ist, dass, wenn mir eine Sängerin etwa Bratkartoffeln macht, sie bürgerlich auf mich einwirkt. Singt sie mir jedoch von den Brettern herab ein Lied vor, so empfinde ich sie eher als gütige Freundin, als ein Wesen aus weiter, weiter Ferne, quasi als etwas Europäisches, Menschheitliches. …“

Hans-Henning v. Hoerner, Hannover

Ist doch klar: Eine-r brät, und eine-r wird gebraten! Claudia Trageser, Berlin

Meine Oma hat mir das mit dem Bratkartoffelverhältnis so erklärt:

Ist eine solche Beziehung beendet, genügt es, dem oder der Verlassenen am nächsten Tag eine schmackige Portion Bratkartoffeln vorzusetzen, um ihn oder sie das Unglück vergessen zu lassen. Ein Bratkartoffelverhältnis bezeichnet also im Grunde eine eher belanglose Beziehung.

Tina Schmitt, Habitzheim

Ein platonisches Untermieterverhältnis: Die Vermieterin beköstigt den „möblierten Herrn“ gelegentlich mit Bratkartoffeln und anderer Hausmannskost (da er auf seinem Zimmer nicht kochen darf). Dadurch kommen sie sich näher – wie nah genau, darüber ist sich die Umwelt nie ganz klar und soll es auch nicht sein. Jedenfalls ist es kein offen sexuelles Verhältnis.

Hans-Joachim Jentsch, Bremen

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