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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum ist in Reinigungen immer mittwochs Hosentag? (13. 8.)

Aus demselben Grund, aus dem in meiner Stammdisko freitags Rocknacht ist: Weil Friseure montags zuhaben.

Jens Uwe Schulz, Bremen

Da Hosen gelegentlich gewechselt werden sollten, besitzen wir mehrere Hosen. Dabei stellt sich heraus, dass die meisten Menschen zwei bevorzugte Hosen haben. Während am Wochenende, das in der Regel daheim verbracht wird und daher eigentlich zu schade für die Sonntagshose ist, bequeme oder altmodische Hosen getragen werden, eignet sich der Montag, der die neue Woche einleitet, für die gute Lieblingshose. Dienstag geht auch noch.

Am dritten Tag sollte gewechselt werden. Nun kann die erste Lieblingshose zur Reinigung gebracht werden, so kann sie im Glücksfall Freitag wieder getragen werden, um das Wochenende einzustimmen. Angesichts des mittwöchlichen Ansturms von Hosen haben die Reinigungen sich darauf verständigt, den Hosen an diesem Tag stets Vortritt und Rabatt zu gewähren.

Bodil Bösche, Düsseldorf

Vielleicht weil montags die kulinarischen Lokalitäten geschlossen sind, dienstags und donnerstags Kinotag ist, am Freitag macht ab eins jeder seins, und Wochenende ist eh verplant.

Und an einem Tag muss man ja etwas Vernünftiges machen.

Frau Tröger, Berlin

Weiß der Teufel!

Gerd Neurath, Saarbrücken

Mittwochs schließen allgemein die Geschäfte früher. Mittwochs hat man keine Termine abends. Mittwochs trifft man sich nicht mit Freunden. Mittwochs schläft man in der Regel in einer Jogginghose, Marke Furzfänger, vor dem Fernseher ein. Und weil das so ist, kann man gut am Mittwoch auf seine Alltagshose verzichten und sie reinigen lassen, damit man sich an den wichtigen Tagen (Donnerstag bis Dienstag) gut gekleidet gesellschaftlich geben kann.

Und die Reinigungen wissen das.

Loga, Erlangen

Wie in drei Teufels Namen sind die drei Namen des Teufels? (13. 8.)

Die Redewendung „In drei Teufels Namen“ ist ungenau, da sie zu suggerieren scheint, dass es drei verschiedene Teufel gibt, was, wie wir als gottesfürchtige Christen, Moslems etc. ja wissen, nicht stimmt.

Richtig müsste es wohl heißen „in des Teufels drei Namen“, wobei derselbe bekanntlich viel mehr als drei Namen hat, nämlich u. a. 1. Satan (hebr: der Widersacher bzw. Ankläger), 2. Luzifer (in der Antike der Name für Venus; eigentlich: „der Lichtbringer“), 3. Mephistopheles (gr. „der das Licht Scheuende; lat. „der den Gestank Liebende“; hebr. „mephis“ und „tophel“ = „der Zerstörer/Lügner“), 4. Beelzebub (von Baal; im AT = „Baal Zebul = erhabener Herr“ [ursprüngliche Namensform des Teufels] oder spöttisch „Baal Zebub = Herr der Fliegen“), 5. Diabolos (gr. „der Verleumder/Verwirrer/ Entzweier), wovon deutlich auch „Teufel“ abgeleitet ist (ahd. „tiufal“ und mhd. „tüvel; düvel“), 6. der Leibhaftige, der Antichrist usw. wobei hier nur von den gängigsten Begriffen aus der christlich-jüdisch-moslemischen Tradition die Rede ist, und keine Religion kommt ohne eigenen Teufel aus. Roland Weber, Hamfelde

Satan, Beelzebub, Luzifer. Weitere Namen: Mephistopheles, Fliegengott, Henker, Kuckuck, Gottseibeiuns, der und jener.

Christiane Rattinger, Offenburg

Die drei Namen des Teufels lauten: Himmel, Arsch und Zwirn – ist doch klar! Dr. J. Ruprecht, Herford

Es handelt sich hier um ein Missverständnis. Es sind nicht drei Namen des Teufels gemeint, sondern drei Teufel – mit vermutlich je einem Namen, doch wie diese lauten, möchten die drei nicht in der taz publiziert wissen.

Anjuschka Grün, Bremen

Unsere – zugegebenermaßen nicht sehr fundierten – theologischen Einschätzung suggeriert uns, die drei Teufels Namen seien Teufel, Satan und Luzifer. Nach unserem heiligsten Deutschen könnte es sich aber auch um Sex & Drugs & Rock ’n’ Roll handeln. Unserer persönlichen Meinung nach kommen aber auch folgende Vorschläge in Betracht:1. Merkel, Stoiber, Westerwelle

2. George, Walker, Bush

3. Wontorra, Fliege, Christiansen

4. Gerhard, Mayer, Vorfelder

Schmuta

Satan Diabolus Beelzebub

Helga Schneider-Ludorff, Oberursel

Luzifer (Diabolos), Ahriman (Satan) und Sorat (der Antichrist).

Michael Heinen-Anders, Köln

ad 1: auch Beelzebul, „Herr des Mists“ oder „Herr des höchsten Hauses“= die Hölle, Bezeichnung für den Chef der Dämonen im Neuen Testament, z. B. Matth. XII, 24. Diese pejorative Form stammt von Baal Zebub, „Herr der Fliegen“, einem Gott der Philister im Alten Testament.

ad 2: der „Lichtträger oder Lichtbringer“ = der Morgenstern, der „gefallene Engel“, der gottgleich sein wollte und dafür von Gott bestraft wurde, war im Mittelalter der Fürst der Teufel, steht heute im Allgemeinen für die gottesfeindlichen und zerstörerischen Kräfte in der Welt.

ad 3. hebr. ha-schâtân, „der Feind vor Gericht, der Ankläger“, gr. diabolos, „Ankläger,Verleumder“. In der jüdischen und christlichen Überlieferung allgemein der Chef der Dämonen, der Widersacher Gottes.

Obbe Bahnsen, Rimbach

Weiß der Teufel!

Gerd Neurath, Saarbrücken

Warum soll ich meinen Nächsten lieben und nicht meinen Jetzigen? (2. 7.)

Die Antwort des leider gelöschten Absenders gibt Anlass zu weiteren Ergänzungen. Im Zusammenhang mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter erläutert Jesus Christus selbst, was unter dem „Nächsten“ zu verstehen ist, den seine Anhänger lieben sollen wie sich selbst. Nächster des unter die Räuber gefallenen Mannes im Gleichnis sind nicht Priester oder Levit, die sich nicht um ihn kümmerten, sondern der Samariter, der ihn versorgte. Nächster ist also jemand, mit dem wir durch dessen Taten eng verbunden sind, nicht Amtsinhaber oder Stammesgenossen. Deswegen kann der Jetzige durchaus der Nächste sein, wenn er es aber nicht ist, dann vielleicht der nächste Jetzige.

Martin Sträßer, Chemnitz

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