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Archiv-Artikel

letzte Fragen

„Magazin“ deshalb für Männer, weil diese Art der Druckerzeugnisse – wie die ebenso benannten Patronenkammern für Schusswaffen – „brisanten Stoff“ enthalten; meist in Form von (erotischen) Fotos, die beim Betrachter vorwiegend im Körper, bevorzugt wohl im Unterleib, und nicht im Geist einschlagen (sollen). Wundert es, dass der Begriff aus dem männlich dominierten arabischen Sprachbereich (über das Italienische) ins Deutsche eingewandert ist? Frauenzeitschriften dagegen richten sich mit ihren überwiegenden Wortbeiträgen (noch) relativ harmlos-betulich vor allem an Herz und Seele. Kurz: Diese Zweiteilung ist nichts weiter als eine Widerspiegelung von Geschlechterunterschied in unserer Gesellschaft.

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Ganz nach: „Ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch“ liegt das Hauptaugenmerk des Männermagazins auf den Bildern und bei den FrauenzeitSCHRIFTen eben auf den Texten.

Klaus-Manfred Diers, Kiel

Männermagazine sind ein-, Frauenzeitschriften mehrschlägig. Stefanie Lang

Es geht um die Alliteration: Männer-Magazin. Entsprechend hieß es Zicken-Zeitschrift, aber da hat Alice Schwarzer rumgezickt. Aus dem gleichen Grund ging Tussi-Ticker nicht …

M. Behr, Germersheim

Magazin kommt aus dem Arabischen und wurde zunächst ins Italienische übertragen. Man verstand darunter zunächst sämtliche Lager- und Ablagerungslokalitäten wie auch die Patronenkammer in Handfeuerwaffen und damit eindeutig männliche Domänen. In der Bedeutung als Zeitschrift fand das Wort Magazin erst vor wenigen Jahrzehnten seinen Eingang über die französische und englische Sprache ins gehobene Deutsche und dient seitdem der Bezeichnung qualitativ hochwertiger und intensiv bebilderter Zeitschriften. Frauenzeitschriften dienen vornehmlich dem billigeren Klatsch (Wartezimmer-Bunte), während die Männermagazine des Volksmunds auf meist fotografische Abbildungen hin ausgerichtet sind und sich zudem als Bezeichnung auch einfach anhand der m-Alliteration anbieten.

Sanne

Warum ist das TV-Programm Samstag abends immer extra schlecht? (14. 1.)

Damit meine Eltern es schaffen, um 21.30 Uhr vor dem Fernsehgerät einzuschlafen. So können sie mich, nach einer durchgefeierten Nacht, wieder um 8 Uhr am Sonntagmorgen mit frisch gebackenen Brötchen nerven.

Philipp Motzke, Rheinfelden

Äähhhhmmmm … Entschuldigung … hab ich was verpasst? Ist es Dienstag abends etwa besser?

Christoph Koch, Freiburg

Damit man endlich in Ruhe die im Lauf der Woche liegen gebliebenen tazzen lesen kann. Rose Remmert, Freiburg

Von Sonntag bis Freitag ist das abendliche TV-Programm einigermaßen erträglich. Aber so viele einigermaßen erträgliche Beiträge haben die Macher nun wirklich nicht auf Lager, dass es auch noch für den Samstagabend reicht! Nun könnte man allerdings auf die Frage kommen, warum ausgerechnet samstags der Schrott gesendet wird. Man könnte ihn ja mal auf zum Beispiel den Dienstag legen. Auch hier ist die Antwort nicht schwer. Weil Samstag Badetag ist und die Leute – statt vor der Glotze – in der Wanne sitzen und eh von dem Schrott nichts mitkriegen. Deswegen wird am Samstagabend – und nicht zum Beispiel Dienstag (kein Badetag!) – der ganze Schrott gesen- det. Dass das so ist, merken nur die wenigen Menschen, die samstags nicht baden und stattdessen vor der Glotze sitzen. Und all die anderen (in der Badewanne) denken möglicherweise, sie verpassen was. Deswegen: Ihr Badenden am Abend des Samstags, ihr verpasst nichts. Rein gar nichts. Plantscht schön weiter, bis die Haut schrumplig ist.

Dieter Zurek, Leverkusen

Damit die Dauerzuschauer wenigstens am Samstagabend etwas Besseres tun (könnten), als vor der Glotze zu sitzen.

Lothar Picht, Sandhausen

Damit man beruhigt zum Tanzen gehen kann in der Gewissheit, dass man im Fernsehen nichts verpasst hat.

Margot Brünner, Reichertshofen

Es handelt sich um eine demografische Maßnahme zur Erhöhung der Reproduktionsrate des deutschen Volkes.

Margret Buchhorn, Neuendettelsau

Leider besitze ich keinen Fernseher. Aber wenn ich mal – ganz egal, zu welcher Zeit – bei meinen dauernd fernsehenden Bekannten und Freunden in die Glotze gucke, ist das Programm eigentlich immer schlecht.

Georg Bürger, Oldenburg

Damit Sabine Christiansen am Sonntagabend noch einen draufsetzen kann!

anonym

Das weiß ich auch nicht, bin aber gottfroh, dass das Elend hier mal angesprochen wird: Moik, Gottschalk, Elstner und die ganze andere vernebelte Jauche! Stefanie Lang

Weil an diesem Wochentag vor allem Senioren vor dem Fernseher hocken, die durch jahrzehntelangen Dauerkonsum schon völlig qualitätsresistent geworden sind. So erklären sich auch die unglaublichen Einschaltquoten für Volksmusiksendungen.

Wolfgang Lackinger, Frankfurt a. M.

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