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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum pfeifen Männer Frauen hinterher? (4. 3.)

1a) Weil die Frauen zu eitel sind, den Männern hinterherzupfeifen. 1b) Die angepfiffene Frau dreht sich um, findet den Pfeifer ebenfalls sehr begehrenswert, und wieder beginnt eine wunderbare Liebe. 1c) Weil sie wohl selbst auf dem letzten Loch pfeifen.

Friedrich Lenk, Wilnsdorf

Damit die sich umdrehen.

Ursula Wienberg, Markt Schwaben

Ich pfeife, ich pfiff, jetzt pfeifst du auf mich. Wolfgang Schadewald, Trostberg

„He, Sie da! Alle Achtung! Drehen Sie sich doch um! Dann eben nicht, Sie aufgeblasene Puppe!“ Das geht auch einfacher: Pfiff, baff, puff!

Franz Blauschopf, Emden

1. Weil es kein spontaneres und kürzeres Kompliment gibt. 2. Weil sie nichts sagen müssen. 3. Weil es keiner Antwort oder Geste bedarf. Stefanie Lang

Das ist ein Relikt aus der Zeit, als die Menschen der Sprache noch nicht mächtig waren. Männer ahmten das liebliche Gezwitscher der Vögel nach (daher auch der Begriff „vögeln“), um eine Frau zu gewinnen und den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Deshalb pfeifen Männer auch keinen alten Schachteln wie mir (45) hinterher. Außer Bauarbeitern, aber auch nur deshalb, weil sie auf dem Gerüst nicht so scharfsichtig sind. Rosi Miller, Kempten

Weil das Sprachzentrum der Männer meistens schlecht durchblutet ist – deswegen werden Männer öfter auch als „Pfeifen“ bezeichnet.R. Mauer und E. Freitag, Neu-Isenburg

Männer pfeifen Frauen hinterher, weil sie auf ihre eigenen Frauen pfeifen!

Uwe Zündorf, Langenfeld

Weil sie zu artikulierter Sprache nicht mehr in der Lage sind, wenn sie eine hinterherpfeifenswerte Frau sehen. Sie würden sich bei dem Versuch zu sprechen wahrscheinlich nur selbst auf die Zunge treten. Barbara Kirsch, Lüneburg

Weil es sich für den Herrn nicht gehört, hinter einer Dame „herzupfeifen“.

Georg Solms, Marburg

Nachdem Frauen evolutionär dazu übergingen, männliche Normalsprache (weitgehend, zumindest inhaltlich) zu ignorieren, haben die Männer begonnen, andere Formen der Kommunikation zu entwickeln, auf die die Frauen noch zu reagieren imstande sind.

Horst Kramm, Sulingen

Seine evolutionären Wurzeln hat dieses Verhalten in den „Stimmfühlungslauten“ von Vögeln und signalisiert Wunsch und Bereitschaft des menschlichen Männchens, auf „Tuchfühlung“ mit der Angeflöteten zu gehen.

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Der Anblick einer flanierenden hübschen Frau löst im Manne eine Lustreaktion aus. Das Blut wird binnen Sekunden in andere Regionen des Körpers gepumpt, wodurch das Gehirn augenblicklich unterversorgt ist. Eine eloquente Anmache der erblickten Schönheit wird unmöglich, denn das Ergebnis wäre sinnloses Gestammel und Gesabber. Hinterherpfeifen wird somit zur gangbarsten und einzig akzeptablen Möglichkeit, den Empfindungen Ausdruck zu verleihen. Obwohl es sich nur um heiße, schwingende Luft handelt, schmeichelt es dem wohlgebauten weiblichen Wesen, welches an seinem männlichen Pendant vorüberzieht, und kaschiert dessen momentane und akute Hilflosigkeit. Sven Stickling, Bielefeld

Weil sie es können! Abgesehen davon gibt es in Köln auch Männer, die Männern hinterherpfeifen.

Oliver Dütsch, Köln

Weil Männer, die Frauen hinterherpfeifen, wissen, dass sie bei den Frauen sowieso nichts zu gewinnen haben und sich deshalb auch keine Zurückhaltung auferlegen müssen. Denken sie. Und dann wird das natürlich auch nichts mit dem Flirt. Das nennt man eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Oder schlicht: Blödheit.

Sabine Gerron, Berlin

Die Allegorie zum Elch in der Brunftzeit darf wohl gewählt werden. Jedoch ist der Paarungsruf mit einigen Tücken versehen. Ein Stummer dürfte es schwer haben, Eindruck zu schinden, so wie auch ich. Denn pfeife ich, ist das eher ein Startschuss für die Frauen zu einer kurzen Sprinteinlage, um meinen lüsternen Klauen zu entgehen.

Stefan Dehn, Bremen

Vertreibt klassische Musik wirklich Junkies? Wenn ja, wieso? (4. 3.)

Na klar, sie wird doch von Jahr zu Jahr klaschisser. Stefanie Lang

Das funktioniert vermutlich auf die gleiche Weise wie Schmierseife gegen Hexen und Kruzifixe gegen Vampire!

Helga Schneider-Ludorff, Oberursel

Diese Behauptung ist simpel und einfach falsch. Geben Sie einem Dreadlock-Rasta-Model ein wenig Haschisch in die Hand, legen Sie schöne klassische Musik auf, und schon wird er/sie vor Genuss dahinschwelgen. Warum? Weil Marihuana (wie viele Drogen) die Sinneswahrnehmung verstärkt.

Arne Frohwitter

Nein! Wenn es stimmt, dass der Stoff den geistigen und emotionalen Horizont erweitert, wird der zugedröhnte Junkie sich von der dröhnenden Szenemusik ab- und der klassischen Musik zuwenden, z. B. dem „Erlkönig“ von Schubert. Friedrich Lenk

Das von Stadtmarketing- und Kriminalitätspräventionsexperten „klassische Musik“ genannte Gesäusel vertreibt jedes Kulturwesen. Da Drogen seit alters her zur menschlichen Kultur gehören, wirkt es somit auch auf Junkies. Einzig geschäftige Jungmanager, die mit Handy im Ohr und Laptop unterm Arm durch den Hamburger Bahnhof hasten, reagieren nicht. (Wieso das so ist, wäre eine weitere letzte Frage wert.)

Ingo Klamann, Düsseldorf

Am Hamburger Hauptbahnhof kann man ja sehen, dass das Konzept Klassik gegen Junkies aufgeht. Es kann aber auch daran liegen, dass dort nur absolut scheußliche Best-of-Classics gespielt werden, noch dazu in beschissener Qualität aus Lautsprechern wie aus der DDR. Das hält auch ein nicht zugedröhnter Schädel nicht lange aus. Von daher könnten sie dort wohl auch Supermarktmusik spielen. Einmal Strawinski zu spielen, trauen die Verantwortlichen sich wohl nicht. Aus Furcht, dass dann auch die Reisenden wegbleiben. Jörg Mewes, Hamburg

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