: letzte Fragen
Warum brüllen Frikadellen nicht, ehe sie anbrennen? (1. 4.)
Weil durch den Fleischwolf die Nervenleitungen durchtrennt werden.
Dr. med. Mabuse, Markt Schwaben
Ja, schrecklich, nicht wahr? Nach einer Studie der OSZE von 2004 können weltweit nur 0,2 Prozent der im internationalen Vergleich stehenden Frikadellen sprechen! Bei einer Studie in Castrop-Rauxel ist einer der Prüfer sogar so nah mit dem Ohr an die Pfanne ran, dass sein linkes Ohr mit Fett verkokelt wurde. Wir fordern: Logopädie für Hackfleisch mit Ei und Weißbrot! Damit Deutschland wieder oben, äh, vorne liegt und wir gemütlich auf dem Balkon eine rauchen können, während die Frikas in Selbstbestimmung schmurgeln. Denn: Jedes Hack hat das uneingeschränkte Recht auf barrierefreies Braten und einen selbstgewählten Bräunungsgrad!
Ralph Nebl, Rottendorf
Weil Frikadellen eher introvertiert sind. Probier’s mal mit Buletten!
Stefanie Lang
Der kluge Koch (vgl. taz in der Kochstraße) hat sie vorher durch den Fleischwolf gelassen – schlimmer kommt’s nimmer.
Horst Heyd, Tübingen
So eine Frage musste ja zum 1. April kommen. Die Antwort ist klar: Frikadellen brüllen nie. Wie auch? Die sind ja mausetot. Klaus Konold
In meiner Region heißen die Frikadellen Fleischpflanzerl und werden – wie vermutlich überall – aus Hackfleisch hergestellt. Genau hier liegt der Knackpunkt: Selbst wenn das schlachtfrische Hackfleisch noch wohlig warm sein kann, das Schwein lebt nicht mehr. Daher ist es ausgeschlossen, dass die Fleisch- und Fettanteile des Schweins bei dem Anbrennvorgang erneut Schmerz empfinden und derartige Signale (zum Beispiel Brüllen) aussenden. Für mich ist der Fall völlig klar, werde aber beim nächsten Metzgerbesuch zur Sicherheit mal nachforschen.
Vinzenz Koser
Das haben Sie gar nicht nötig, denn sie fangen ja an zu stinken!
Margot Brünner, Reichertshofen
Weil ihre Stimmbänder verwurschtelt sind, im wahrsten Sinne des Wortes.
Christoph Schmid, Neustadt
Warum die Frikadellen beim Verbrennen in der Pfanne nicht schreien: Bevor sie Frikadellen wurden, haben sie auf dem Schlachthof geschrien. Als Frikadellen sind sie Kadaver, und Kadaver ist gehorsam. Klaus Wander
Die sind doch völlig durcheinander und wissen nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht; geschweige denn der Mund.
Karl, Hochdorf-Assenheim
Bitte? Meine Frikadellen fangen dermaßen an zu kreischen, wenn sie anfangen zu bräunen, dass ich den Lärm kaum ertragen kann. Daher sperre ich sie beim Erreichen des richtigen Farbtons immer in den auf circa 200 Grad Celsius vorgeheizten Backofen und lasse sie dort garziehen. Da höre ich das Geschrei überhaupt nicht und sie garen durch, ohne schwarz zu werden!
Barbara Kirsch, Lüneburg
Weil ihr Mund schon angebrannt ist. Gesa Dohrmann, Berlin
Wie entsteht eine La Ola? (1. 4.)
Ist doch klar: Eine La Ola ist das Olé Olé eines Legasthenikers.
Ursula Wienberg, Markt Schwaben
Im Darm. Nach dem Genuss von Lasagne und Cola.
Ralph Nebl, Rottendorf
Wie jeder andere Mensch auch. Wieso soll das denn bei einem Fußballergroupie anders sein??? Stefanie Lang
La Ola? Heißt das nicht „Oh lala“? Und was hat das bitte mit Fußball zu tun?!Manuela Fischer, Köln
Wellenartig, einer fängt an und alle machen es nach: Auf und nieder, immer wieder. So lange, bis die Welle abebbt. Das ist ganz anders als beim Domino-Effekt: Denn da fallen alle um und bleiben liegen.
Margot Brünner, Reichertshofen
Wegen der üblen Ausdünstungen (Bier, Bratwust mit Ketchup etc.) fängt eine Reihe im meist eng besetzten Fanblock mit dem Wedeln der Hände (und ggf. Schals) an, was von den Nachbarblocks dann als Euphorie gewertet wird und sich auf diese Weise dann auf die Reise ins große Rund begibt.
Christoph Schmid, Neustadt
Durch fortwährendes Aneinanderreihen von „olala“: …olalaolalaolalaolalaolalaolalaolalaolalaolala…
Dr. Annette Sappok-Stang
Ein Sicherheitsbeamter sagt zu einem ihm verdächtigen Stadionzuschauer: „Hände hoch!“ Dieser hebt dann die Arme, aber sein Nebenmann, der glaubt, er sei gemeint, tut es ebenfalls; dessen Nebenmann mit leichter Verzögerung ebenfalls – usw. usw. … Da die Erstbedrohten nun natürlich glauben, sie seien nicht mehr gemeint, lassen sie die Arme wieder sinken. Der Sicherheitsbeamte schaut schließlich verwundert in die Richtung der sich wellenförmig hebenden und senkenden Arme, lässt seine Waffe fallen, steckt die Hände in die Hosentaschen und träumt selig von einer Welle am spanischen Urlaubsstrand.
Lothar Picht, Sandhausen/Baden
Genauso, wie auch die Schlachtrufe im Stadion entstehen. Ein paar Eingefleischte bestimmen den Zeitpunkt und zählen dann in der Fankurve von zehn runter. Nach eins geht es (in der Regel gegen den Uhrzeigersinn) los. So einfach sind Fußballfans (gestrickt).
Michael Fister
Wie vermehren sich kernlose Weintrauben? (25. 3.)
Darauf gibt es zwei Antworten: fachlich und philosophisch. Zuerst die fachliche: Durch Steckholz, Geißfußschnitt und Auge (Veredelung). Jetzt die philosophische: Durch den Willen in der Natur. Albrecht Schüle, Bautzen
Was ist ein (und was passiert am) Stichtag? (25. 3.)
Der Stichtag hatte seine Geburt am 7. Juli 1991. An diesem Tag konnte sein Namensgeber Michael Stich einen seiner größten Erfolge feiern: Wimbledon-Sieg gegen Boris Becker. Heute kann mensch am Stichtag, durch ein ehrwürdiges „Auf-die-Knie-Gehen“, eigene Triumphe seines Lebens preisen.
Erik Winkelhaus
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