: letzte Fragen
Warum tragen Männer Anzüge und Frauen Hosenanzüge? (16. 6.)
Hallo! Ja warum wohl? Weil Frauen in Kostüme (!) und nicht in Anzüge gehören. Um dies zu verdeutlichen - die unterschiedliche Bezeichnung.
Anne Schnabel
Das kann ja bloß ein Mann fragen!
Stefanie Lang
Ich würde mal sagen: Wenn man bedenkt, dass Hosenanzug das längere Wort ist, ist das völlig klar: Frauen ziehen einfach mehr an!
Jonas C. Wehleit
Ist mir auch schleierhaft! T-shirts und Jeans sind viel bequemer! Roy Kift
Weil das Pendant des Anzuges bei der Frau ein sogenanntes Kostüm ist – eleganter Rock zu angeglichenem Jackett. Würde man sich mal ein bisschen in Travestie-Kreisen umhören, käme man bestimmt zu der Frage: Warum tragen Frauen ein Kostüm, Männer hingegen ein Rockkostüm? Das wohl zweifellos um nochmal den „Fehler“ in den geschlechterspezifisch geordneten Kleidungskodes hervorzuheben!
Franziska Müller, Stuttgart
Was ist an linken Methoden eigentlich links? (8. 7.)
Etwa das, was an rechten Methoden rechts ist. Stefanie Lang
Weil‘s da nicht mit rechten Dingen zugeht. Klaus Hamann, Erfurt
Das ist eine ziemlich linke Frage. Wenden nicht Linke wie Rechte linke Methoden an, um an die Macht zu kommen und erst recht, um an der Macht zu bleiben, nicht aber Rechte rechte Methoden, geschweige denn Linke rechte Methoden? Und wo ist links und wo ist rechts, muß ich linkisch fragen, wenn ich die Grenze zwischen links und rechts nicht ausmachen kann. Habe ich nicht recht? Anton Dietrich
Die Einstellung der TAZ-NRW ... ?! Wenn man diealektisch über den Tisch gezogen wird.
Jürgen Kamenschek, Düsseldorf
Das linke an linken Methoden ist, dass sie im Grunde die Methoden von rechts außen ermöglichen, paradoxerweise genau deswegen, weil sie „links“ sind. Genauer gesagt: „Links“ bedeutet ja, flache Hierarchien. Das heißt aber oft, dass sich der mit der größeren selbstverliehenen Gewalt durchsetzt, und nicht derjenige, der eine gute Idee hat. Stefan Rölle, Stuttgart
Meint ihr linkisch?
Jana Seitz, Meschede
Das Linke an den meist von Rechten in der Sozialpolitik angewandten linken Methoden besteht darin, dass die davon Betroffenen die Gelinkten sind, ohne es zu merken.
Lothar Picht, Sandhausen
Natürlich rein gar nichts!
Christoph Schmid, Neustadt/Weinstr.
Was ist ein Schöngeist? (8. 7.)
Äußerst selten!
Gerd Neurath, Saarbrücken
Meine Freundin Tini hat so einen auf dem Nachttisch stehen. Er stammt aus dem Lampenladen, hat auf dem Kugelkopf ein weißes Glaslaken und zwei Glühbirnenaugen. Ein richtig schöner Geist! Stefanie Lang
Die Idee des Schöngeistes nährt sich noch aus der romantischen, vielleicht etwas abgestandenen Idee des freiheitsliebenden Dandys. Er bewegt sich mit seinem Charme und seinem hohen Intellekt zwischen den Künstlern ohne sich jedoch als einer zu verstehen. Im Grunde ist der Schöngeist die schwebende, meschliche Verkörperung der „Schönen Künste“...
Jakob Hauser, Würzburg
Jemand wie ich! Sieht scheiße aus, denkt aber dauernd an Schöne.
Jürgen Kamenschek, Düsseldorf
Auf jeden Fall nicht Jörg Schönbohm! Christoph Schmid, Neustadt/Weinstr.
Der Schöngeist ist der unpolitische Intellektuelle. So eine Mischung aus Werther und Romeo vielleicht. Ein Mensch, der vor lauter Ästhetik gar nicht mehr an die wesentlichen Zusammenhänge denkt. Somit ist eigentlich der Schöngeit mit der 68-Bewegung ausgestorben. Ein letztes Glimmen von ihm lebt im Hedonisten weiter. Merkwürdigerweise ist der Schöngeist männlich kodiert. Aber das ist jetzt wieder eine neue Frage.
Ruth Seltern, Bremen
PROCEDERE: Letzte Fragen und Antworten an: die taz, Letzte Fragen, Kochstraße 18, 10969 Berlin, E-Mails bitte an fragen@taz.de