leserinnenbriefe :
Ein bemerkenswertes Denkmal
■ betr.: „Wie viel Schwanz muss sein?“, taz zwei vom 17. 11. 09
Mit der Penisskulptur hat die taz meinem Genossen Kai ein bemerkenswertes und beneidenswertes Denkmal gesetzt. Welcher lebende Journalist kann so viel Ehrerweisung vorzeigen? Super Futter für Kais Blog, er hat die Lacher auf seiner Seite. Sein Markenwert steigt noch mehr, als der Schwanz lang ist. Dass ihr in dieser sechs Jahre alten Geschichte, in der ihr mal wie Sieger aussaht, so zickig in euren Texten nachkartet, ist schwach. Das Kunstwerk als solches gefällt mir, die übersteigerte Größe entzieht der Skulptur jegliche Pornografie, sie wirkt sehr ästhetisch. Glücklicher Kai, dass du dafür „Modell“ stehen durftest – nachdem du schon die erfolgreichste taz aller Zeiten aufgelegt hast und jetzt auch Genosse bist: Die taz ist endgültig und absolut deine taz, und Kai ist unser Kai, dessen über uns allen thronenden Penis wir nun göttergleich anbeten. Mehr kann man nicht erreichen. CHRISTIAN HEINISCH, Reinfeld
Nun streitet mal schön
■ betr.: „Wie viel Schwanz muss sein?“
Peinlich oder prüde, Kunst oder Pornografie? Ja, nun streitet darüber mal schön, aber bitte nicht vergessen, dass die taz Auflage braucht, dass sie bekannter werden muss, dass über sie gesprochen werden muss, dass viele Touristen vermutlich zum ersten Male beim Blick auf die neu gestaltete Fassade Rudi-Dutschke-Str. 23 von der taz erfahren werden. Nicht Auflagensteigerung um jeden Preis, aber doch allemal für diesen Preis; denkt mal ein wenig kapitalistisch!
WALTER STACH
Und nun geschmacklos?
■ betr.: „Wie viel Schwanz muss sein?“
Die taz: furchtlos, respektlos. – Und nun geschmacklos? Schade!
RAINER LAABS, Berlin
Preiswerte Werbung
■ betr.: „Wie viel Schwanz muss sein?“
diekmann und plastik in einem satz; ein schelm, wer nach der taz-diekmann-historie mehr als nur ein kunstwerk in der semantischen einheit zu erkennen scheint … aber hätte man die artikel nicht als „anzeige“ kennzeichnen müssen. preiswerte werbung für den genossen, seinen blog und sein hauptprojekt.
über kunst kann man streiten und geschmäcker sind verschieden. aber gerade deshalb lese ich die taz und nicht die bild. wenn man jetzt meint, durch ein wandrelief in direkte konkurrenz mit dem nachbarn von der anderen straßenseite treten zu müssen, dann tut mir die taz echt leid. das niveau hat weder die taz als institution noch deren leser verdient. AXEL LINNEWERTH, Witten
Unmöglich, pervers, primitiv
■ betr.: „Wie viel Schwanz muss sein?“
Ich (langjähriger taz-Abonnent) finde es unmöglich, pervers und sehr primitiv, dass Sie Ihre Fassade mit einem Riesen-Pimmel verunstalten! Sie schließen sich damit dem sexistischem Bild-Kult an und vergraulen sich viele LerserInnen und Café-Gäste. Mir kommt es so vor, dass sie sich damit auch noch rühmen. PAUL ROSENFELDER
Ignorant, unsensibel, peinlich
■ betr.: „Wie viel Schwanz muss sein?“
Diese ganze Schwanzkunstgeschichte ist einfach nur ignorant, unsensibel und peinlich. Ignorant und unsensibel, weil es euch wichtiger ist, eure eigenartige Fehde mit einem konservativen Zeitungsfuzzi auszutragen, als darüber nachzudenken, dass die Darstellung eines riesigen, erigierten Penis im öffentlichen Raum bei nicht wenigen Menschen, Erwachsenen wie Kindern, als Bedrohung empfunden werden kann. OLIVER HAGEMANN, Berlin
„Penis-Affäre“ nervt
■ betr.: „Wie viel Schwanz muss sein?“
Anlässlich der realen Probleme auf der Erde geht mir die „Penis-Affäre“ unbeschreiblich auf die Nerven. BRIGITTA PÖHLER, Berlin