leserbrief des tages:
Staatssekretär für Selbstgerechtigkeit
betr. „Die Bundestugendministerin“,
taz vom 11. 12. 17
Lieber Gerhard Henschel,
Ihr Vorschlag, Alice Schwarzer zur Bundestugendministerin zu ernennen, sollte in einem breiten demokratischen Dialog diskutiert werden.
Ich gebe aber zu bedenken, dass dadurch das grundgesetzlich garantierte Prinzip der Gleichberechtigung von Männern und Frauen deutlich zugunsten des früher sogenannten anderen Geschlechts verschoben werden würde.
Gleichberechtigung muss endlich auch für Männer gelten!
Ich schlage deshalb vor, aus Gründen des politischen Proporzes, Sie selbst zum Staatssekretär für moralische Selbstgerechtigkeit zu ernennen.
In dem neu zu schaffenden Ressort könnten dann endlich auch kulturelle Penisverlängerung im Bereich von Arbeit, Kunst, Bildung, Abenteuer, Liebe, Jugend und Kindheit garantiert unblutig und rechtskonform, sowie literarische Erbsenzählerei und ästhetische Selbstbefriedigung als bundesweite Standards männlicher kultureller Identität durchgesetzt werden.
Beatrix Langner, Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen