leserbrief des tages:
Darf man auf Taten hoffen?
betr. „Mord an einer Mutigen“, taz vom 18. 10. 17
„Die Lage ist hoffnungslos“, so wird die ermordete Journalistin Daphne Carauna Galizia im Zusammenhang mit dem Treiben im Steuerparadies Malta zitiert.
Gilt das nur für Malta, oder darf man für Europa hoffen, dass es außer Betroffenheitserklärungen „mit schärfsten Worten“ und wachsweichem Bedauern auch zu Taten kommt?
Hier wird doch das ganze Dilemma Europas – und vor allem der dringende Reformbedarf wie in einem Brennglas erkennbar. Angeführt wird die viel zu mächtige EU-Kommission vom Steuerparadies-Premier Jean Claude Juncker. Der Parlamentspräsident Antonio Tarjani hat sich bisher nicht mit Vorschlägen, Reformen oder Aktionen gegen Korruption hervorgetan. Sollte etwas getan werden, dann kann Malta, also das schwerwiegend beklagte Land, Veto einlegen. Dabei ist die Steuerfrage, wie insgesamt der Umgang mit Finanzrechtsfragen, von erheblicher Bedeutung für das Vertrauen in das Projekt einer Europäischen Gemeinschaft. Kai Hansen, Nürtingen
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