leserInnenbriefe:
taz bremen Pieperstr. 728195 Bremen briefe@taz-bremen.de www.taz.de
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Lieber umverteilen als sich neu zu verschulden
„Regieren ist anstrengend“
taz bremen vom 11. 11. 19
Dass die Schuldenbremse wirtschaftspolitischer Unfug ist, hat sich inzwischen bis in bürgerliche Kreise herumgesprochen. Zudem bin ich als Jurist fassungslos: Solche Modeerscheinungen gehören nicht ins Grundgesetz. In Bremen bremsen aber die Schulden selbst die Aufnahme neuer Kredite. 18 Milliarden Schulden kosten bei jedem Mehrprozent an Zinsen mal eben 180 Millionen pro Jahr. Das Volumen des Landeshaushalts für 2019 beträgt 5,5 Milliarden. Die Schuldenmenge ist mehr als das Dreifache davon. Jedes Zinsprozent würde mehr als 3 Prozent eines Jahreshaushalts kosten und die freie Verfügungsmasse fast aufbrauchen. Änderungen am Zinsmarkt erfolgen zuweilen schnell. Noch mehr Schulden sind in Bremen nicht verkraftbar – auch ohne Schuldenbremse.
Ich habe ohnehin nie verstanden, weshalb das Allheilmittel linker Wirtschaftspolitik das Schuldenmachen sein soll. Weil das die Klassenkonfrontation erspart und die Banken beglückt? Auf leisen Sohlen zum Sozialismus? Nein danke, da sollte lieber eindeutiger auf Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums gesetzt werden, auch wenn das in Bremen isoliert nur sehr eingeschränkt möglich ist. So zu tun, als sei innerhalb des Systems durch Schuldentreiberei finanziell vieles lösbar, ist unseriös. Adolf Claussen, Bremen
Schulden machen ist nicht links
„Regieren ist anstrengend“
taz bremen vom 11. 11. 19
Hat sich die Partei völlig vom Keynesianismus verabschiedet? Kann die Linkspartei keine linke Politik ohne Schulden machen? Gibt es eigentlich überhaupt eine rote Linie für Schulden oder ist jeglicher Schuldenabbau schon für die Partei ein religiöser Akt?
Rudolf Fissner, taz.de
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen