leserInnenbriefe:
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Belohnte Brunnenvergifter
„Niedersachsen ersäuft in Gülle“
taz nord vom 11. 9. 19
Ich bin weit davon entfernt, diese Brunnenvergifter – nach der gängigen Definition sind sie das nämlich – zum Tode zu verurteilen wie im Mittelalter. Dass diese Viehhaltungsmethode jedoch auch noch mit Subventionen belohnt wird und für die Folgen die Trinkwasserkunden (erhöhte Preise) und der Steuerzahler (für die Strafzahlungen) zur Kasse gebeten werden, ist ausschließlich den Menschen anzulasten, die die Rahmenbedingungen setzen. Premium58, taz de
Gleichgültige Konsumenten
„Niedersachsen ersäuft in Gülle“
taz nord vom 11. 9. 19
@Premium58 … und denen, die dieses Fleisch essen und die Milch aus solcher Haltung trinken: Inkonsequentes gleichgültiges Verhalten macht es möglich. Kurde, taz.de
Besonders borniert
„Soll muslimischen Frauen im Justizdienst das Tragen von Kopftüchern erlaubt werden?“
taz nord vom 25. 9. 19.
In Schulen und Gerichten haben religiöse Symbole nichts verloren. Wer den Wunsch zum Zurschaustellen seines persönlichen religiösen Dogmas bei der Ausübung hoheitlicher Gewalt über die Pflicht des freien und liberalen Staates zur Wahrung strikter religiöser Neutralität stellt, hat grundlegende Elemente einer freien und demokratischen Gesellschaft entweder nicht begriffen oder will sie ignorieren.
Solchen Personen dürfte die fachliche und/oder charakterliche Eignung fehlen, um Recht zu sprechen oder Kinder an staatlichen Schulen zu unterrichten. Zudem dürfte es sich um besonders bornierte Fundamentalisten handeln: Schließlich gibt es zigtausende Anhänger unterschiedlicher Religionen im Staatsdienst, für die es unproblematisch ist, auf religiöse Symbole zu verzichten und die Staatsneutralität zu achten.
Putzkräfte dürfen durchaus Kreuz, Kippa oder Kopftuch bei der Arbeit tragen. Nicht weil diese Arbeit minderwertig wäre. Sondern weil sie keine Ausübung von Staatsherrschaft darstellt. Adolf Claussen, Bremen
Ohne Nudelsieb auf dem Kopf
„Ohne Kopftuch, Kreuz und Kippa“
taz nord vom 10. 9. 19
Religion ist Privatsache und hat nicht nur in Gerichten nichts zu suchen, sondern auch sonst im öffentlichen Raum. Es ist nicht notwendig, dass mir jede/r unter die Nase reibt, nach welcher Fasson sie/er selig zu werden beabsichtigt. Ich laufe ja auch nicht ständig mit einem Nudelsieb auf dem Kopf herum.
Ludwig Gebauer, Adenbüttel
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