leserInnenbriefe:
taz nord Stresemannstraße 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Politische Wissenschaft
„Kein Platz für Marx und Engels“, taz Hamburg vom 13. 11. 18
Einst agitierten die Nazis nach 33 für „deutsche Physik“ und damit gegen Albert Einsteins Relativitätstheorie. Einen besseren Beleg dafür, dass auch Naturwissenschaften politisch tangiert werden, gibt es nicht. Philippe Ressing, taz.de
Sinn für Ironie
„Kein Platz für Marx und Engels“, taz Hamburg vom 13. 11. 18
„Das Verwaltungsgericht lehnte nun am Freitag einen Eilantrag Fritsches ab und gab der Hochschule recht. Es sei deren Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ‚insbesondere (allgemein-)politischer Disput aus dem Raum der Hochschule ferngehalten wird‘.“ Lustig. Da sage noch einer, deutsche Richter hätten keinen Sinn für Ironie! Wenn man es wirklich gewollt hätte, dass der „(allgemein-)politische[) Disput aus dem Raum der Hochschule ferngehalten wird“ vom Rektor der Uni Hamburg, hätte das Gericht den Herrn Zensor eigentlich abblitzen lassen müssen.
Mit seinem Machtwort hat das Gericht nun eine an sich gar nicht sonderlich politische Aktion zum bundesweit beachteten Politikum aufgeblasen. So etwas kann man natürlich machen. Man darf sich bloß nicht öffentlich wundern anschließend, wenn Leute sich ob solcherlei Logik an den Kopf greifen und einen auslachen. Mowgli, taz.de
Abschreckung ist keine Lösung
„Hamburg hat schon sein Abschiebezentrum“, taz Hamburg vom 17./18. 11. 18
Im Lagerbau und Selektieren gibt es ja genug Erfahrung in Deutschland. (Es ist natürlich ein himmelweiter Unterschied, wieweit die Menschenrechte mit Füßen getreten werden.) Aber wenn die Leute herkommen, weil sie in einem freien, sicheren Land leben wollen, ist es aus meiner Sicht keine Lösung, diesen Zustand zu ändern, um weniger attraktiv zu werden.
In diesem Land werden abenteuerliche Mengen Geld verdient, die durch die Ideologie des „schlanken Staates“ auf Nimmerwiedersehen in privaten Taschen verschwinden. Arme und Flüchtlinge gehören aber in jeder Gesellschaft und zu jeder Zeit dazu. Und das ist hoheitliche Aufgabe, sich darum zu kümmern und das Geld dafür bei denen zu nehmen, die es haben. Mich erinnert das Land so langsam an eine der Millionärssiedlungen mit Zaun drumrum, damit man unter sich bleiben kann und das Elend nicht sehen muss. Und für das gute Gewissen spendet man für den spektakulären Einzelfall ... Sams, taz.de
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen