leserInnenbriefe:
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Kleingespart
betr.: „Psychiatrie geht’s besser“,
taz bremen vom 31. 3. 2018
In Ihrem Artikel, dessen Überschrift online reißerisch mit „Skandalstation“ beginnt, wird die Entwicklung der letzten Jahre ausgeblendet und jetzt das Krankenhaus Bremen-Ost als Übeltäter dargestellt, der endlich Besserung zeigt. Gerade der Bremer Senat, von dessen Parteien laut Ihrem Artikel angeblich die Missstände aufgedeckt werden, hat jahrelang das Gesundheitssystem kleingespart.
Er hat durch Einsetzung zwielichtiger Gestalten als Geschäftsführer der Geno, die noch größere Einsparungen versprachen, weiter Druck ausgeübt auf die kommunalen Krankenhäuser. Er hat zudem den im Gesundheitswesen Beschäftigten geringe Wertschätzung gezeigt unter anderem dadurch, dass mit Austritt aus der Tarifgebundenheit gedroht wurde. Forderungen der Beschäftigten nach mehr Personal und nach besseren räumlichen Verhältnissen wurden jahrelang ignoriert.
Aber unsere Gesellschaft honoriert solch ein Verhalten dadurch, dass PolitikerInnen wiedergewählt werden, die Steuersenkungen versprechen, die den Reichen zugute kommen und die meisten Menschen wollen möglichst wenig für das Gesundheitswesen ausgeben zum Beispiel möglichst niedrige Krankenkassenbeiträge zahlen, ohne über die offensichtlichen Konsequenzen nachzudenken. Erst wenn die Verhältnisse sich soweit zum Schlechten entwickelt haben, dass erste Auswirkungen zu spüren sind, gibt es einen Aufschrei, wie beispielsweise letztes Jahr in Bezug auf das Krankenhaus Bremen-Ost oder beim „Hygiene-Skandal“ 2011 in Bremen-Mitte.
Das die taz diese populistische Berichterstattung anscheinend unreflektiert mit betreibt, ist sehr bedauerlich. Dass zudem noch süffisant der Eindruck erweckt wird, dass erst jetzt das Pflegepersonal lernen soll, sich deeskalierend und gewaltfrei zu verhalten, ist entweder übelst recherchiert oder aber gewollt reißerisch dargestellt. Soll den LeserInnen mit diesem Artikel ein Gruselbild vor Augen geführt werden, damit sie wohlig erschaudern können oder soll damit einfach noch mal nachgetreten werden, nachdem das Gesundheitswesen immer mehr in den angeblich heilsbringenden Wettbewerb gedrängt wird? Michael Wotte, Bremen
Sporenopfer
betr.: „Der Handel mit Müll floriert“,
taz bremen vom 5. 3. 2018
Ich will wenigstens einmal Weltmeister werden. Weltmeister im Mülltrennen und -recyceln. Aber der Herr Umweltsenator Lohse verhindert das: Trotz anderslautender Ankündigungen wird der gelbe Sack verbrannt. Der Restmüll wird verbrannt. Der Papiermüll? Und nun auch noch der Biomüll. In Osnabrück. Nach Zwischenlagerung im Hafen. Statt Weltmeister werde ich bei Nordwestwind nun Sporenopfer! Sehr tragisch!
Eberhard Plümpe, Bremen
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