leserInnenbriefe:
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Sicher ein Einzelfall
betr. „Aufdringlich und kontraproduktiv“
taz.bremen vom 16. 10. 2016
Das Problem liegt auch bei Firmen wie eben Dialog direkt. Sie verlangen von den PromoterInnen, Quoten zu erfüllen und eine festgelegte Menge an Menschen in ein Gespräch zu verwickeln, sonst werde kein Lohn bezahlt oder der Tag in der Probezeit nicht als Arbeitstag angerechnet.
Das habe ich in meiner Probezeit dort so erlebt, auch dass ich kaum Zeit hatte, mir zu überlegen, ob ich den Arbeitsvertrag unterschreiben möchte, hat mich dazu bewogen, dort nicht weiterzuarbeiten. Ich bin mir sicher, dass dies eine Einzelfallerfahrung ist, jedoch wurden hier die Studierenden mit schlechtem Gewissen schlichtweg ausgebeutet.Rike, taz.de
Sicher kein Einzelfall!
betr. „Aufdringlich und kontraproduktiv“
taz.bremen vom 16. 10. 2016
@Rike Ich habe sowas auch schon gemacht – es werden den Promotern Mantras bis spät abends ins Hirn geboxt, diejenigen, die genug „schreiben“ am Tag, können sich ausruhen, diejenigen, die nicht so aggressiv vorgehen, werden vorgeführt und müssen bis spät abends üben. Die Teamleiter verstecken sich in Kaufhäusern und hinter Wurstbuden und beobachten alles, bis sie wie Rumpelstilzchen aus ihrem Versteck kommen, um dich mal „wachzurütteln“. Also bitte nicht nur auf Promoter zeigen – das sind meistens StudentInnen und SchülerInnen, die ihr BAföG aufbessern. Die „Dialog“-Firmen und NGOs sind auf den Plan zu rufen, die diese Firmen beauftragen. Anna Nana, taz.de
Hetzerisch und reißerisch
betr. „Aufdringlich und kontraproduktiv“
taz.bremen vom 16. 10. 2016
Als langjähriger Fundraiser würde ich gerne zu Ihrem Artikel Stellung beziehen. Generell bekommt man in der Fußgängerzone positives Feedback von vielen Passanten. Zumeist sind es Journalisten, die eine Enthüllungsgeschichte wittern, obwohl es normal ist, eine Agentur zu beauftragen, die das Know-how hat, die Mitarbeiter vernünftig zu schulen. Das ist gängige Praxis und nennt sich Face2Face-Marketing.
Ein Qualitätsstandard ist hierbei, dass sich den Passanten nicht ohne Ausweichmöglichkeit in den Weg gestellt wird. Der Bezug auf das „aggressive Betteln“ und der Kommentar vom Polizeisprecher halte ich für sehr hetzerisch und reißerisch. Die Arbeit, die ein Promoter für eine Hilfsorganisation leistet, hat enormen Impact und hilft den Organisationen, an das Geld zu kommen. Die Stadt ist voller Produkte und Werbeplatzierungen, die uns beeinflussen, eine Cola zu kaufen, zu rauchen, Klamotten zu kaufen, die in Bangladesh produziert werden. Warum wird sich damit beschäftigt, dass jemand Geld verdient, etwas Gutes zu tun? Wenn eine Person keinen Förderer am Tag schreibt, bekommt sie trotzdem Stundenlohn. Außerdem wird der Arbeitsvertrag mitgegeben und zugeschickt und kann auf der Homepage ausgedruckt werden.
Markelic1234, taz.de
Keine Übertreibung
betr. „Aufdringlich und kontraproduktiv“
taz.bremen vom 16. 10. 2016
@Markelic1234. Leider ist an diesem Artikel gar nichts reißerisch. Ich habe es genauso wie beschrieben mehrfach erlebt und bin kein Journalist. Statt abzuwiege[l]n sollten die angesprochenen Organisationen sich diese Kritik zu Herzen nehmen und für Face-to-face-Marketing Regeln aufstellen.
Tim Eisenlohr, taz.de
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