piwik no script img

leben in funnylandYVES EIGENRAUCH über mails zu jeder tageszeit

In Maßen und Massen

Betreff: Bis montag Datum: SAT, 23 Jun 2001 15:30:00 +0200 (MEST) Von: Mann an: Mann Referenzen: 4. So, jetzt hier noch mal das Ganze, weil’s so schön ist ... > mann, das ist aber ein nettes spiel. ich schreibe, du > antwortest > in > meinen > buchstaben. da mach ich das auch in deinen! > Mann, das ist OK. > du bist großzügig! > Ja, meistens. > habe ich nicht übersehen! > Aha, wann war ich denn großzügig, außer vier Zeilen weiter oben? > habe nicht übersehen, dass du geantwortest hast. sonst weiss ich das doch > nicht! > na, dass war jetzt gerade wieder der klassische ablauf > schlechthin. > ich > wartete auf einen techniker der gegen dreizehn uhr > hatte > kommen > wollen. es wurde später, er kam nicht, ich schaltete den > computer > ein > und: ein wenig zeit ließ er mir noch, dann schellte es, > ohne > dass > ich > die „betreffzeile“ hatte ändern können. das ärgert mich. > (jetzt warst du es wirklich) > Mann, du hast aber auch hohe Ansprüche an dich selbst - bist > du > mit > anderen > auch so streng? Und ist jetzt alles OK mit der Technik – > oder > hattest du > nur > so ein Date mit dem Techniker? > und jetzt ich wieder: war kein date. musste nur ein > detail > abklären. > manches passte noch nicht so, wie es sollte. wird jetzt ab august > ausgeführt. > hoffentlich! das ist doch nicht streng. einfache ansprüche. > Ja, das geht, aber ich meinte ja auch von wegen Betreffzeile > immer > ändern > ... > ja, das muss doch sein! > Ach, das wusste ich nicht, werd’s mir aber zu Herzen nehmen. > musst du nicht machen, ich aber schon, sonst bin ich nicht zufrieden. > das > möchte ich aber sein! > Wenn das so ist ...

> im gegensatz zu deinem bösesein. von wegen mailen während > der > zeit. > wenn > du zeit hast, warum nicht? da wiegt das brennen doch schon > bedeutend > mehr. > Ja, aber mein Chef sieht das anders. Andererseits machen wir > so > viele > Überstunden und erledigen unsere Arbeit - also, was soll’s > ... > ich: heißt das, das mailen wird nicht gerne gesehen, aber > > > toleriert? > Genau, wird toleriert, aber natürlich nur in Maßen gern gesehen. > und es kann aber zu massen kommen? > Na klar!!!!!!! > tja, wenn ich wüsste, warum ich überhaupt gefragt habe. > Vielleicht, damit ich noch mal sagen kann, wie gern ich viele Mails > bekomme > (von dir). > du bist lieb. dann scheue ich mich auch nicht, dir weiterhin zu mailen. > und, um komplett zu antworten: mailen tue ich tageszeiten > unabhängig. > Aha, man könnte also jederzeit eine Mail von dir erhalten. > Bisher > hast > du > immer abends geschrieben ... > stimmt schon. es gab während der tage viel zu tun. sehr > wahrscheinlich > ist der > empfang einer nachricht per computer entweder am morgen oder > am > abend. > dir kann > man aber auch nichts vormachen! > Da habe ich allerdings schon gegenteilige Erfahrungen gemacht – > leider. > das hört sich aber nicht schön an. privat oder beruflich? die > beruflichen > kann > man ja verkraften. sind sozusagen ein muss. hmm, > vielleicht > auch > die privaten, wenn mann pech hat. > Ja, da hat Mann halt auch schon mal Pech gehabt, kommt vor. Bei den > meisten > Leuten eher oder später mal, denk ich. > also in beidem? musst nicht traurig sein!

> Muss ich nicht? Gut, dann bin ich’s nicht. Und wie sieht’s mit dir aus? > PS: Jetzt wird’s langsam echt verwirrend, oder?! Vielleicht sollte > man > mal > wieder auf „Normal-Mails“ umsteigen ... > ach du, wenn, dann musst du damit beginnen. aber ich gebe ja zu, > dauert > ein > wenig länger, etwas zu schreiben. mein „in ordnung“ hast du > OK, fange später damit an ... > ich auch > OK, mal sehen, wer den Überblick verliert: > ich ...! > Schon? > > quatsch mit (mir) > Was soll das heißen? Dass ich mit dir sprechen soll? Tu ich doch die ganze > Zeit. nicht mit sauce. hat nicht alles sinn. gefiel mir. ja, wir schreiben uns. sprechen wir heute abend? miteinander. > Mann schrieb: (und noch mal, warst nicht du) > ja, ja, ja, mein lieber Mann. was ich nicht weiß! Ja, ja – lese ich da leichte Ironie raus? hää, wo soll die ironie liegen? einzig im zweiten teil! aber ich > > will > nicht > meckern. gibt schon noch menschen, die weniger wissen und weniger > erfahrung > haben. > Ja, das dachte ich mir. > ... spätestens in zwei jahren! break. beachte die formulierung. treffend > und > mit charme > gekontert. > Ich versteh dich nicht. > das „in zwei jahren“ gehört zu dem „überblick verlieren/ich“. dein „ja, > das > dachte ich mir“ gefiel mir halt einfach. kenne die zusammenhänge, er. > das bezog sich aber auf Leute, die weniger wissen als du. Du kennst die > Zusammenhänge?? selten, wie bitte! > braucht > es mehr zum glück? > Na ja, mir würden da noch ein paar Sachen einfallen ... > du hast recht, auch mir fiele noch was ein. aber wer wollte denn > so > vermessen > sein, vollkommenes glück zu erwarten.

Fotohinweis: yves eigenrauch, 30, ist angestellter von schalke 04 und mailt hin und wieder.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen