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Archiv-Artikel

kurzkritik: breminale Zurück zur Weserlust

Umfangreicher, vielfältiger und jünger wollte die Breminale werden. Was sich vermittelt – und funktioniert. In Rückbesinnung auf alte Weserlust-Zeiten werden Bildende Kunst und Kleinkunst re-integriert. Nachdem die Breminale das zauselige Gesicht eines Bluesfestivals mit weltmusikalischen Sommersprossen angenommen hatte, ertönt jetzt auch Musik für ein Ü-30-Publikum.

Dabei geht es im Konzertprogramm um die Ursprünge und Gegensätze musikalischer Kulturen, ein Nebeneinander, das nicht zwanghaft als Miteinander ideologisiert wird. Und aus der Werbeveranstaltung Bremer Kulturschaffender wurde dabei auch eine der Bremer Kulturveranstalter. Sie zeigen stolz ihre Vernetzungen und engagieren Künstler, die einen Hauch von Großstadt spüren lassen.

Großer Breminale-Pluspunkt ist die Ausdehnung auf den Fluss. Während in den Zirkuszelten nur dann ein Konzert zum intensiven Erlebnis wird, wenn reichlich Publikum anwesend ist, ist im Bauch des Schiffes „Treue“ eine intime Clubatmosphäre garantiert – und ein Saunagefühl wie kurz nach dem Aufguss. An Deck hingegen ist der angenehmste Festival-Ort zum umplauderten Biergenuss. Fassen wir mal so zusammen: Solange Bremen – das ja weniger ein Haushaltsnotstandsland, sondern schlicht pleite ist – noch selbstbestimmt Steuergelder für Steuerzahler und ihre Kinder ausgeben darf, sollte es sich identitätsstiftende, Identifikation mit der Stadt ermöglichende Initiativen gönnen – und die Breminale als Jahrmarkt und Selbstdarstellungsmesse des lokalen und regionalen Kunstschaffens üppig unterstützen. Ob es regnet oder schneit. Jens Fischer

Breminale: Noch bis Sonntag Abend