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kurz gemeldet

Rund 80.000 Liter Wasser aus der Sprinkleranlage haben am frühen Freitagmorgen das Theater der Stadt Duisburg geflutet. Wie es zu dem Wasser­einbruch kam, stand zunächst noch nicht fest. Vor allem der Bühnenbereich des neoklassizistischen Gebäudes sei vollgelaufen, hieß es bei der Stadt. Das Ausmaß des Schadens ist noch nicht bekannt. Alle Vorstellungen müssen bis auf Weiteres ausfallen. Auch das Abschlussprogramm des Kulturfestivals Duisburger Akzente, das am Sonntag zu Ende geht, wurde abgesagt. Und, nein, auf den „Fliegenden Holländer“ oder andere Werke, die auf dem Wasser spielen, konnte nicht umgestellt werden. Das Theater ist Bühne für die Deutsche Oper am Rhein, das Ballett am Rhein, das Schauspiel und die Duisburger Philharmoniker.

Die Holocaust-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch erhält den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Nationalpreis. Damit werde eine starke Streiterin im Kampf gegen den Antisemitismus ausgezeichnet, teilte die Deutsche Nationalstiftung am Donnerstag in Hamburg mit. Seit 1994 informiert Lasker-Wallfisch Schüler und Jugendliche in Deutschland über die Gräuel der Nazi-Zeit und die Folgen von Antisemitismus. „Die Deutsche Nationalstiftung will damit unterstreichen, dass aus ihrer Sicht das entschlossene Eintreten gegen alle Formen von Antisemitismus Teil der deutschen Identität sein muss“, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Mirow.

Die Bundesregierung hat die Rückgabe eines zweiten Gemäldes des NS-belasteten Malers Emil Nolde (1867–1956) aus den Arbeitsräumen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht weiter begründet. „Es ist nicht die Sache der Bundeskanzlerin, hier historische Bewertungen vorzunehmen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz habe um die Rückgabe gebeten. Dabei ging es um das Gemälde „Brecher“ von 1936, das von der kommenden Wochen an in der Berliner Ausstellung „Emil Nolde – Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus“ gezeigt werden soll. Zudem hing Noldes „Blumengarten (Thersens Haus)“ (1915) als Leihgabe der Stiftung bei Merkel. Die Kanzlerin habe entschieden, „dass sie auch das zweite Bild an den Eigentümer zurückgibt“, sagte Seibert. Nolde wurde von den Nazis als „entarteter Künstler“ diffamiert. Gleichzeitig war der Maler NS-Parteimitglied, Antisemit, Rassist und überzeugter Nationalsozialist. Dies will die Ausstellung weiter ausleuchten. Merkel umgibt sich künftig mit den zwei Bildern „Haus unter Bäumen“ (1910) und „Häuser am Kanal“ (1912) des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976). „Das war ein Angebot der Stiftung Preußischer Kulturbesitz“, sagte Seibert.

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