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Archiv-Artikel

kriegszeiten sind phrasenzeiten: die wahrheit ist nicht das erste opfer des krieges

Schon im Irakkrieg des Jahres 2003 hatten wir die lieben Kollegen gewarnt. Der erste Medien-Schwallkopf, der die Phrase „Die Wahrheit ist das erste Opfer des Krieges“ ausspricht oder niederschreibt, den werde die Verachtung der einzig wahren Wahrheit treffen. Inzwischen müsste es eigentlich selbst dem letzten Journalisten klar geworden sein, dass es auch vor dem Krieg keine Wahrheit gibt, weshalb die Wahrheit also auch im Kriegsfall kein Opfer sein kann. Aber Journalisten sind unbelehrbarer als Esel. Womit wir bei Harald Staun von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wären. Der Medienredakteur der FAS entblödet sich doch am vergangenen Sonntag nicht, in einem Artikel über „Medien im Nahost-Konflikt“ zu schreiben: „Die Wahrheit, so heißt es, ist das erste Opfer des Krieges.“ Nein! Nein! Nein! So heißt es eben nicht! Die Wahrheit ist und bleibt nicht das erste Opfer des Krieges! Es wird auch nicht richtiger, wenn ein Frankfurter Phrasenritter den Mist wieder ausgräbt. Der allgemeinen Verachtung geben wir den „lieben Kollegen“ dafür nur zu gern preis.