piwik no script img

krieg in der ukraine

Moskau weist deutsche Diplomaten aus

Moskau weist 20 deutsche Diplomaten aus und begründet das mit einer erzwungenen Ausreise russischer Diplomaten aus Berlin. Es handele sich um eine Reaktion auf „feindliche Handlungen“ Berlins, teilte das russische Außenministerium in Moskau mit. Die Rede war von einer „massenhaften“ Ausweisung russischer Diplomaten. Das Auswärtige Amt in Berlin reagierte am Sonntag auf nochmalige Nachfrage zu den Ausweisungen wortkarg und verwies auf eine Stellungnahme vom Vortag. Die Behörde bestätigte zunächst nur, dass die Bundesregierung in den vergangenen Wochen Gespräche mit Russland zur Präsenz an den jeweiligen Auslandsvertretungen geführt habe, „mit dem Ziel einer Reduzierung der russischen nachrichtendienstlichen Präsenz in Deutschland“. Weiter hieß es am Samstag: „Die heutige Ausreise von russischen Botschaftsangehörigen steht damit in Zusammenhang.“ Auch auf Nachfrage machte das Außenamt keine Angaben, ob es sich um eine Ausweisung handelte. (dpa)

Ukrainische Truppen östlich des Dnipro?

Die ukrainischen Truppen sind nach Analysen westlicher Experten im teilweise befreiten Gebiet Cherson nun auch auf die bisher von russischen Besatzern kontrollierte Uferseite des Flusses Dnipro vorgestoßen. Aus veröffentlichten Geodaten und Texten russischer Militärblogger gehe hervor, dass die ukrainischen Streitkräfte Positionen am linken beziehungsweise Ostufer im Gebiet Cherson eingenommen hätten, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) mit. Russlands Statthalter in der südukrainischen Region Cherson dementierte die Angaben. Dem sei nicht so, schreibt Wladimir Saldo auf Telegram. „Unser Militär kontrolliert das Territorium vollständig.“ Es könne vorkommen, dass feindliche Sabotagegruppen anlanden und Selfies aufnähmen, „bevor sie zerstört oder von unseren Kämpfern ins Wasser geschubst werden“. Ein Sprecher des südukrainischen Militärkommandos wollte die Angaben des Instituts weder bestätigen noch dementieren. (rtr, dpa)

Medwedew: Aus für Getreideabkommen

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew droht mit einer Aufkündigung des Abkommens zum Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer, falls die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) ein nahezu vollständiges Verbot für Exporte nach Russland beschließen sollte. In einem solchen Fall werde das Getreideabkommen enden, ebenso wie der Fluss von vielen anderen russischen Lieferungen, auf die die G7-Staaten angewiesen wären, schreibt Medwedew auf seinem Telegram-Kanal. Das Getreideexportabkommen gilt als einziger bedeutender diplomatischer Durchbruch, der seit Beginn des Ukrainekriegs erzielt wurde. Es läuft am 18. Mai aus. (rtr)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen