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Archiv-Artikel

konferenzschwemme Man kann ja mal drüber reden

Für diese Erkenntnis hätte es keine Gelsenkirchen-Konferenz gebraucht: Arbeitsplatzabbau lässt sich durch Politikerworte nicht verhindern. Dass Unternehmen sich nicht in betriebswirtschaftliche Entscheidungen hereinreden lassen, machte exemplarisch TRW-Werksleiter Heinz Stupp deutlich: „In welcher Welt leben sie eigentlich?“ rief er den versammelten Politikern zu, die sich für den Erhalt der Arbeitsplätze im Werk stark gemacht hatten.

Auch dass Land und Bund den Gelsenkirchener Stadtvätern auf der Konferenz nicht zur Hilfe kommen und den Geldsack öffnen würden, war im Vorfeld klar. Bei allem Zusammenhalt, so kurz vor der Kommunalwahl gibt man einem politischen Gegner keine derartige Steilvorlage. Schade, aber so ist es nun mal.

KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN

Trotzdem: Gelsenkirchens Politiker können aus ihrer Konferenz mehr machen als einen Akt symbolischer Politik. Dafür muss das bislang viel zu vage und unrealistische Aktionsprogramm konkretisiert werden. Das heißt: Eigeninitiative statt Gebettel, unspektakuläre Arbeit in Kleingruppen statt medienwirksamer Massenveranstaltungen. Wenn es gelingt, bis zur Emscher-Lippe Konferenz aus der langen Wunschliste eine handvoll sinnvoller Projekte herauszupicken, kann sich die Landesregierung nicht verschließen. Sie wird den Retter in der Not spielen. Allein schon wegen der Symbolik. Vielleicht ist es dafür ja sogar hilfreich, dass Wahlkampf ist.