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Archiv-Artikel

kompliziert: die kleine lanzennase rechnet

Fledermäuse sind raffinierte Rechner. Sie verlassen sich beim Fliegen auf Statistiken. Diese Erkenntnis hat ein Team der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität aus Testreihen mit vier Frucht fressenden Fledermäusen gewonnen. Die Kleine Lanzennase (Phyllostomus discolor) kann mit statistischen Methoden zwischen Laub- und Nadelbäumen unterscheiden, berichten Jan-Eric Grunwald, Sven Schörnich und Lutz Wiegrebe. Die Echo-Navigation von Fledermäusen ist lange bekannt. Rätselhaft war jedoch bisher, wie sich Fledermäuse auf die unzähligen Echos einen Reim machen, die von verzweigten Objekten wie Bäumen reflektiert werden. Dies untersuchten die Münchner Forscher. Sie stellten fest, dass die Kleinen Lanzennasen offensichtlich nicht aus den tausenden Einzelechos ein Bild zusammensetzen, sondern beispielsweise die Rauigkeit des Gesamtechos statistisch bewerten. Jetzt wissen wir also, was Fledermäuse in ihrer Freizeit machen: Sie stecken ihre kleinen Lanzennasen in Rechenbücher, fertigen Tabellen an, üben sich in empirischen Ermittlungen und bewerten Statistiken.