kommentar : Eine Kettensäge von BMW
BMW kauft die schwedische Kettensägen-, Nähmaschinen- und Rasenmäherfirma Husqvarna. Weil sie so gut zum Motorradsegment passt. Tut sie das?
Volvo? Nein, also Volvo passe doch aus vielen Gründen so gar nicht zu BMW, hieß es jüngst in den Feuilletons zu entsprechenden Vermutungen, BMW könne sich nach seinem fehlgeschlagenen Abenteuer mit Rover den schwedischen Autobauer Volvo an Land ziehen.
Gekauft haben die Bayern stattdessen nun – Husqvarna, den schwedischen Hersteller von Geräten zur Garten- und Waldpflege, der so berühmt ist für seine Rasenmäher und Kettensägen, dass seine inzwischen nach Italien verkaufte Offroad-Motorradsparte darüber fast in Vergessenheit geraten ist.
Was sich bald ändern dürfte, soll doch Husqvarna für BMW-Motorräder leisten, was die Marke „Mini“ für BMW-Automobile leistete, nämlich einen Hauch von Unverantwortlichkeit und Jugend in das bestehende, eher als behäbig beleumundete Portfolio einbringen – Motorräder von Husqvarna klingen nicht nur wie Motorsägen, sie sind auch ähnlich konstruiert und sehen genauso aus. Damit diese Rechnung aufgeht, sollte die BMW-Marketingabteilung unbedingt verschweigen, was genau da gekauft wurde: Husqvarna, baut Mopeds seit 1903, ist damit die älteste noch Motorräder produzierende Marke der Welt – und wurde bereits 1689 gegründet. FRA