keynote-speaker: reif fürs schafott :
Wer wissen will, was für saubere Galgenvögel in der Medienbranche unterwegs sind, muss nur eine Pressemitteilung lesen, die von den Veranstaltern des am 28. Juni in Berlin beginnenden „Deutschen Multimedia Kongresses“ verbreitet wird. Es ist das reine Gagasprech: „Angela Merkel als Keynote-Speaker auf dem DMMK 2005“. Eitel und prunzdumm kommt die Verlautbarung daher, in die ein Reklamedackel das neueste Dummwort hineingeschrieben hat: „Keynote-Speaker“. Was wörtlich ungefähr so viel bedeutet wie Leitgedanken-Sprecher, und im Ungefähren solcher Möchtegern-Gedanken verharrt auch diese Sprachsimulation, die hochmodern sein soll und doch nur ein widerwärtiges Verbrechen ist. Wer Sätze schreibt wie „In ihrer Keynote erläutert Merkel, welcher Stellenwert der Branche von der Politik beigemessen wird“, der lässt auch arme, alte Omas verhungern und erfrieren. Denn Bewunderer von „Keynote-Speakern“ wollen rein gar nichts mehr außer „Keynotes“. Bei der nächsten Revolution jedenfalls kommen die „Keynote-Fuzzis“ als Allererste aufs Schafott. Versprochen!