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kellers randspurSamstag

Glücksritter

„Die Abenteurer“

Zwar sind Alain Delon und Lino Ventura nicht Jules und Jim, aber ihrerseits in dieselbe Frau verliebt. Sie ziehen mit der Betreffenden nach Afrika, einen Schatz zu heben, der ihnen zur Erfüllung ihrer Träume verhelfen soll. Tatsächlich entdecken sie in einem Flugzeugwrack Geld und Geschmeide, locken aber auch Mitmenschen niedrigerer Gesinnung an, die die Hoffnung auf ein schönes Leben zu dritt zunichte machen ...

(12.55 Uhr, Vox)

Wettlauf

„Gegen die Zeit“

Die Vermarkter filmischer Ware haben nur noch wenig Vertrauen in Johnny Depps Publikumsappeal, nachdem ihm Leonardo DiCaprio schief grinsend die kleinen Mädchen jeglichen Alters ausgespannt hat. Depps Film „The Astronaut’s Wife“ gelangte nicht in alle Kinos, „Gegen die Zeit“ blieb völlig den Videothekaren überlassen. Darin wird der unbescholtene Depp angehalten, die

Gouverneurin von Kalifornien zu ermorden. Unterließe er die böse Tat, wäre das Leben seiner Tochter keinen Pfifferling, nicht mal einen Bovist wert. Minutiös – Handlungsdauer und Filmlänge stimmen überein – schildert der Thriller die verzweifelten Bemühungen des Bedrängten, die Tochter zu befreien. Zugleich treibt er wie befohlen die Attentatsvorbereitungen voran, denn Edellump Christopher Walken lässt ihn nicht aus den Augen.

(20.15 Uhr, Pro 7)

Kriegspfade

„Die Seewölfe kommen“

Als Sohn des Schauspielers Victor McLaglen wuchs Andrew V. McLaglen buchstäblich in die Clique um Regisseur John Ford hinein, der später einer seiner Lehrmeister wurde. McLaglen inszenierte zunächst für das Fernsehen und ab Mitte der 50er-Jahre auch Kinofilme, vorrangig Western, darunter einige mit John Wayne. Nachdem das Westerngenre in die Flaute geriet, wandte sich McLaglen dem Kriegsfilm zu und dirigierte alte Hollywood-Haudegen durch Stahlgewitter wie „Die Wildgänse kommen“, „Steiner – Das Eiserne Kreuz 2. Teil“ oder „Die Seewölfe ...“. Da die Seewölfe die Gesichter von Gregory Peck, Roger Moore und David Niven tragen, sollten ihre Widersacher von der deutschen Wehrmacht schon mal Fersengeld in passender Währung bereit halten ... (20.15 Uhr, Kabel 1)

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