kellers randspur: SAMSTAG
Straßenlage
„Louis, das Schlitzohr“
Bourvil und Louis de Funès, seinerzeit Frankreichs regierende Komiker, albern im Land der Lichter und Lenker, wenn Bourvil als unscheinbarer Angestellter für de Funès einen ausladenden Cadillac von Neapel nach Bordeaux überführen soll. Bald ist guter Lenk-Rat teuer, wurde dem armen Tropf doch schnöde vorenthalten, dass sich unter der schmucken Blechschürze Ware verbirgt, die nicht nur in physikalischem Sinne als heiß gelten kann.
(21.40 Uhr, RTL 2)
Wegweiser
„Duell“
Man sollte Fernsehregisseuren nie mit Verachtung begegnen, schließlich könnte es sich um den nächsten Spielberg handeln. Der sammelte seine ersten Meriten auch beim kleinen
Bruder des Kinos, indem er zunächst Serienepisoden inszenierte. Nachhaltig auf sich aufmerksam machte er mit diesem TV-Film um einen Handlungsreisenden, der von einem anonymen Lkw-Fahrer verfolgt und kujoniert wird, ein spannendes Kräftemessen zwischen 10-Tonner und einem zarten Pkw. In Europa wurde der Film in den Kinos ausgewertet und zu diesem Zwecke um einige Szenen vom Familienleben des verfolgten Mannes erweitert. (23.25 Uhr, N3)
Langstrecke
„Highway 61“
In „Roadkill“, einem Film von Bruce McDonald aus dem Jahr 1989, sah sich die aparte Valerie Buhagiar in die Weiten Ontarios entsandt, eine vermisste Rockband heimzuholen. In „Highway 61“ findet sie endlich einen Musiker, der der fraglichen Combo womöglich einmal angehört hat. Dummerweise ist er tot, erfroren in einer Kleinstadt, gleich hinter dem Laden des Friseurs Pokey Jones. Der entdeckt die Leiche und wird dadurch zum Tagesgespräch. Dann trifft die Schwester des Verstorbenen ein. Pokey ist ihr behilflich, den Leichnam zu verstauen und entschließt sich, sie auf ihrer Reise nach New Orleans zu begleiten. Ein langer, gewundener und erlebnisreicher Weg ... (22.30 Uhr, Hessen 3)
Landpartie
„Die Autos, die Paris auffraßen“
Auch im Oeuvre des inzwischen in Hollywood tätigen Australiers Peter Weir findet sich die eine oder andere Jugendsünde. In dieser Horrorkomödie jedenfalls ist vom späteren Kultursnobismus noch wenig zu spüren, wenn Weir von makabren Begebenheiten im australischen Outback erzählt. Dort findet sich ein Städtchen namens Paris, dessen Bewohner freilich von romantischen Gefühlen und anderen Zivilisationskrankheiten verschont geblieben sind. Sie machen sich einen Sport daraus, durchreisende Kraftfahrer aus der Bahn zu werfen und führen der Wiederverwertung zu, was von ihnen übrig bleibt. Und das gilt nicht nur für Autoteile ... (2.15 Uhr, N3)
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