piwik no script img

kellers randspurSAMSTAG

Fernbedienung

„Lautlose Invasion“

Das Szenario erinnert an die Kultserie „Invasion von der Wega“: Ein Ufo rauscht durch eine Kleinstadt; man beobachtet Irrlichter und Explosionen und vermisst ein sechsjähriges Mädchen. Das Kind taucht unversehrt wieder auf, redet aber fortan wirr. Ein FBI-Agent nimmt sich der Sache an, jedoch erscheinen dem Ortspolizisten dessen Ermitteleien nicht ganz geheuer. Womit er Recht haben könnte, denn, mal ganz im Vertrauen: Eine kleine Zahl ausgewählter Personen wird vermöge eingebauter Hirnimplantate von den Außerirdischen ferngesteuert. Sie nennen das „Nintendo“ . . . (13.10 Uhr, Vox)

Schnittmuster

„Adrenalin“

RTL begeht den großen Dominique-Othenin-Girard-Abend und eröffnet das Ereignis mit einem Actionthriller, in dem Til Schweiger als suspendierter SEK-Scherge seine Tochter aus Terroristinnenhand befreien muss – für die Firma „action concept“ willkommene Gelegenheit, ein zünftiges Remmidemmi mit krachendem Feuerwerk und reichlich Dach- nebst Blechschäden in die Wege zu leiten. Dann aber strebt das Programm dem Höhepunkt entgegen mit dem Director’s Cut des Kasteiungsdramas „Die heilige Hure“. Und dem fiebert die Filmwelt fraglos schon seit Jahren mit flatternden Augenlidern entgegen. (20.15 Uhr, RTL)

Kampfgift

„Killer-Schlangen“

Hier klappern nicht nur die geschmeidigen Grubenottern mit ihren verhornten Rasseln, sondern auch die Dialogsätze, die sich aus dem Munde betonharter Kommissköppe winden. Die uneinsichtigen Militärs machen dem Zoologen Tom Parkinson das Leben schwer, als er in der Mojave-Wüste das ungewöhnlich aggressive Verhalten der dort ansässigen Giftspritzen untersucht. Ein Kampfstoffdepot der Armee liegt nahe und deshalb auch der Gedanke, dass die tödlichen Chemikalien und die Schlangenplage in Verbindung stehen.

(22.10 Uhr, Kabel 1)

Krallen

„Coffy – Die Raubkatze“

Als Pam Grier von Quentin Tarantino eingestellt wurde, seine „Jackie Brown“ zu spielen, nahmen sich die vornehmsten Feuilletonisten ihrer an und würdigten beflissen auch das Frühwerk der Schauspielerin, die in den 70ern eine Ikone des Blaxploitation-Movies wurde. Das Alter adelt eben, denn in diesen Filmen ging es generell recht rabiat zu – vergleichbare Ware jüngeren Jahrgangs straft der gemeine Feuilletonist gewöhnlich mit Verachtung. In „Coffy“ treibt es „the baddest One-Chick Hit-Squad“ besonders wüst, nachdem ruchlose Schurken ihre elfjährige Schwester an die Nadel brachten. Da kann’s schon mal passieren, dass ein Dealer den Kopf verliert . . . (1.50 Uhr, Pro 7)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen