kellers randspur: Samstag
Forscherdrang
„Frankenstein: Immer Ärger mit den Monstern“
Ohne Not rückt der Titel in die Nähe von Trashproduktionen, was sich alsbald als unverfänglicher Jugendfilm erweist, der dafür plädiert, Fantasie als besondere Begabung zu akzeptieren. Unter Rückgriff auf die Bilderwelt des Horrorfilms erzählt die Fantasy-Komödie von dem jungen Earl, der im Unterricht gern seinen Träumen nachhängt und darin seinem nicht minder versponnenen Vater, gespielt von Burt Reynolds, gleicht. (13.55 Uhr, Kabel 1)
Gleichschaltung
„Love Parade 2001“
Ein weitgehend einheitliches Bild bieten heute die dritten Programme der ARD: um 14 Uhr beginnen die Übertragungen von der Love Parade, 3sat schaltet sich um 15.15 Uhr zu. Den längsten Atem beweist der SFB, der bis 19.25 Uhr dabei bleibt. Zweitbester in Sachen Ausdauer ist der bis 18.45 Uhr live sendende NDR. Nur zwei Landesanstalten stehen abseits: Bayern 3 hält dem an Lastern nicht armen Umzug um 14.25 Uhr „Engel unter Sündern“ entgegen, auf Südwest 3 ertönt ab 14.45 Uhr ein „Ewiger Walzer“.
(14 Uhr, SFB 1, ORB, MDR, Hessen, N 3, WDR)
Puppentheater
„Schlager für Schlappohren“
Zur Nacht gibt es ein gut vierstündiges Kinderprogramm für Erwachsene, denn nur die werden Freude empfinden bei der Wiederbegegnung mit hand- oder fadengeführten Puppenfiguren wie dem Hasen Cäsar, Meikel, Lolek und Bolek oder dem Spatz vom Wallraffplatz.
Die Kultnacht der Fernsehpuppen beginnt in der Ära des Schwarzweißfernsehens, als – drei Jahrzehnte vor Fluffy Bunny – ein Stofftier mit schlappen Ohren und großer Klappe eine Musiksendung für Kinder präsentierte. (23.30 Uhr, N3)
Heilkunde
„Dr. Kildare: Sein erster Fall“
Vor geraumer Zeit widmete bereits einmal TM3 dem Vater aller heilkundigen Klinikhelden eine Retrospektive. Bayern 3 nimmt die Idee auf und zeigt acht zwischen 1938 und 1941 entstandene Filme, die von Kildares erstem Arbeitstag im New Yorker Blair Hospital bis zu seiner knapp gescheiterten Verehelichung in „Dr. Kildare: Der Hochzeitstag“ reichen. Fortgesetzt wurde die Reihe später mit Kildares Mentor Dr. Gillespie (Lionel Barrymore) als Titelhelden, weil Kildare-Darsteller Lew Ayres, der als Hauptdarsteller von „Im Westen nichts Neues“ zum Pazifisten wurde, im Zweiten Weltkrieg den Dienst an der Waffe verweigerte und darob bei Arbeitgebern und Publikum in Ungnade fiel. Ab 1961, das Kino hatte die serielle Unterhaltung ans Fernsehen abgetreten, praktizierte der wackere Weißkittel auf dem Bildschirm. Richard Chamberlain wurde als der neue „Dr. Kildare“ zum Weltstar. (23.35 Uhr, Bayern 3)
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