kein kommentar : Heute schon gescheitert?
Am Vertrauensverlustder Politiker sind eineraktuellen Umfrage zu Folge vor allemdie Medien schuld.
Nur nützt das nichts. Denn diese Damen und Herren leben schließlich in einer mal schleimigen, mal nüchternen Symbiose mit den Medien in diesem Konstrukt aus Politik, Demokratie und Öffentlichkeit.
Nüchternheit geht diesem System allerdings immer häufiger ab: „Super, Horst – So retten wir unser Land“ – okay, Bild muss auf die Sahne hauen. Könnte es übrigens sein, dass es sich dabei um denselben Horst handelt, dem das Blatt vergangenes Jahr noch „Horst wer?“ entgegenhöhnte? Sage also keiner, die Medien wären nicht lernfähig.
„Bundespräsident Köhler zeigt Politikern und Bossen den Weg aus der Krise“, da ist sie auch wieder, die teutsche Sehnsucht nach dem starken Wesen, das unser aller Probleme löst.
Aber es ist nicht nur der Boulevard. Die Erwartungen an die Köhler-Rede, an die heutige Regierungserklärung und das „Gipfeltreffen“ des Bundeskanzlers mit der Unions-Doppelspitze „zur besten Kaffeezeit“ (Deutschlandfunk) sind derart überzogen, dass hier kaum etwas Praktikables herauskommen kann. Beim Aufschaukeln dieser Heilbringer-Manie marschieren PolitikerInnen und Medien aber Seit’ an Seit’: Merkel und Stoiber haben bei ihrer Selbsteinladung ja durchblicken lassen, sie wüssten schon, wie der Karren aus dem Dreck gezogen werden kann.
Das Dumme ist nur: Wenn die Zahl der Arbeitslosen nächsten Montag nicht mindestens halbiert ist, werden halt alle „Verlierer des Tages“ – bleiernes Scheitern auf allen Kanälen. Beim demokratischen Bürger macht sich dann wieder die Berufskrankheit reiferer Demokratien breit. Man nennt sie Politikverdrossenheit. Nächste Umfrage, bitte. STG