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kate-hers RHEE, KünstlerinEinblick (766)

Zur Person

Die in Seoul, Südkorea, geborene kate-hers RHEE wuchs in einer Arbeiterfamilie in Detroit auf. Mit 12 lernte sie, mit einem Gewehr zu schießen, war aber nicht besonders gut darin. Mit 14 lernte sie Autofahren und besaß mit 25 einen Pick-up-Truck. Mit 32 zog sie nach Berlin und hörte auf, Englisch zu sprechen, als Kunstprojekt und um Deutsch zu lernen. Sie arbeitete als Barista, Englischlehrerin, Filmvorführerin, Museumspädagogin, Kellnerin, Hotelmanagerin, College Recruiter, Hochzeitsfotografin, Lehrassistentin, Verkäuferin, Videoeditorin und Buchhalterin. Jetzt ist sie endlich eine Vollzeitkünstlerin. Bis 6. 4. zeigt die Galerie Irrgang / Meanwhile.Elsewhere kate-hers RHEEs Einzelausstellung „Past Persephone“ (s. oben).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

kate-hers RHEE: Ich habe kürzlich eine spannende und immersive Soundperformance in der Galerie dam dam im Koreanischen Kulturzentrum von GRAYCODE und jiiiiin besucht. Mir kommen die besten Ideen bei Liveauftritten von Klangkünstlern oder Musikern.

Die Ausstellung über den Kurator Frank Wagner in den KW hat mich sehr bewegt. Außerdem bin ich gespannt auf die aktuellen Arbeiten von Otobong Nkanga im Martin-Gropius-Bau.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Ein Freund hat mich zu seinem Auftritt im LoopHole in Neukölln eingeladen, einem kleinen Klub für Soundexperimente, den ich auf jeden Fall öfter besuchen werde. Ich verpasse auch keine Veranstaltung bei einBuch.haus in Prenzlberg, bei denen das Konzept des Buches als Kunst im Mittelpunkt steht.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Ich benutze kaum noch Social Media, um Zeit zum Lesen zu finden. Im Moment lese ich „The Boy Kings of Texas: A Memoir“ des mexikanisch-amerikanischen Autors Domingo Martinez und „Pachinko“ von Min Jin Lee aus Korea. Vor Kurzem habe ich das Buch „Negro Spirituals“ bekommen, herausgegeben in den 1960ern von Janheinz Jahn. Es macht viel Spaß, all die Lieder auf YouTube zu finden.

Was ist dein nächstes Projekt?

Ich bereite mich auf eine Gruppenausstellung im Juni in der Galerie Wedding im Rahmen des „Soft Solidarity“-Programms vor. Und ich bin diesen Sommer Artist-in-Residence der Incheon Art Platform in Südkorea.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Mein Nachmittagsschläfchen.

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