: kachelwettbewerb: das böse ist und bleibt unter uns
Der Spätsommerreigen der Scheußlichkeiten geht in die letzte Runde. Was haben wir nicht alles an Grauen erregenden Bildern gesehen in den vergangenen Kachel-Wochen. Doch ist die Kachel auf dem heutigen Foto kaum zu übertreffen: Sie ist die Geißel der Menschheit. Und so hat Leserin Maren Diekmann aus Bochum sehr Recht, wenn sie schreibt: „Das grässlichste Motiv aller Kachelscheußlichkeiten prangt im Badezimmer meines Vaters.“ Ist der Vater also im Bunde mit dem Bösen? „Zu seiner Verteidigung muss ich erwähnen, dass er es sich nicht ausgesucht hat, es verklebte schon die Wand, als er dort einzog“, verteidigt Frau Diekmann ihren Vater und möchte ihn aus „dieser Übelkeit erzeugenden Idylle“ retten. „Die groben Sprenkel um die grasenden Hirsche herum wecken die Assoziation von Erbrochenem“, hat Frau Diekmann richtig erkannt. Unter der Tyrannei solcher Assoziationen leben zu müssen, darf nicht hingenommen werden. Aber was können wir gegen röhrende Hirsche im Bad tun? Sollten wir Frau Diekmann den Preis für die böseste Kachel geben? Eine Frage, die sich am Samstag endgültig klärt. Dann werden wir noch einmal die fürchterlichsten Fliesen abbilden – und zwar in Farbe. Wenn es zum letzten Mal heißt: Das Böse ist unter uns.
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