„junge akteure“ spielen „bikini“ : Zwischen Sinn und Sehnsucht
Etwas Kunstrasen, eine Bank und drei Bikinis: Viel mehr brauchen die „Jungen Akteurinnen“ nicht, um den Kosmos teenagerlicher Schönheitsfixierung auf die Bühne zu bringen. Sie tun es gnadenlos: Cindy, Sandy und Conny schenken sich im mehr oder weniger subtilen Krieg um Anerkennung nichts. „Thomy steht auf dem Zehner“ wird in Tina Müllers Girldrama, inszeniert von Tanja Springer, zur Chiffre für das allein selig machende Bezugsobjekt – den Mann.
Was nach Holzschnitt klingt, verflüssigen Seyneb Saleh, Karla Sengteller und Alexandra Stück zu einem derart dichten Spiel, dass man über das von den „Jungen Akteuren“ erreichte Niveau wirklich staunen muss: Sie machen Tempo, gestalten Stille und zicken wie die Profis.
Zwar ist „Bikini“ ein starkes Stück ohne starkes Ende. Aber wie soll man die Frage nach der optimalen Badebekleidungsfarbe auch letztgültig beantworten? Im Bremer Rahmen hat die Moks-Theaterschule längst neue Maßstäbe gesetzt. Nun wird es spannend sein, wie sich „Bikini“ beim erstmals veranstalteten Norddeutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival bewährt.
Henning Bleyl
Sa (23.2.), 28. und 29.2. um 20 Uhr in der Schildstraße 21 sowie am 27.2. (18 Uhr) beim Kinder- und Jugendtheaterfestival im Oldenburger Staatstheater