innovation, die uns voranbringt (3) : Der Vaporizer
Sie wollen aus gesundheitlichen Gründen mit dem Rauchen aufhören, können aber das Kiffen nicht lassen? Die Lösung Ihres Problems heißt „Vaporizer“ (von vaporize: verdampfen). Der Vaporizer (hier ein Modell von Storz & Bickel, Tuttlingen) ist ein Gerät, mit dem man Stoffe über die Lunge aufnehmen kann, ohne sie zu verbrennen.
Im Vaporizer wird die Substanz, die inhaliert werden soll – also möglicherweise Hanfpollen und -harz („Haschisch“) oder Hanfblüten („Gras“ oder „Marihuana“) – mit Hilfe einer Heißluftlampe oder eines Heißluftföhns auf genau die Temperatur erhitzt, bei der sie ihren Wirkstoff – bei Hanf das psychoaktive Tetrahydrocannabinol, kurz THC – ausdünstet.
Aber: Dabei verbrennt der Stoff eben nicht; nach dem Erhitzen bleibt fast dieselbe Menge Haschisch oder Gras im Vaporizer zurück, die ursprünglich dort hineingetan wurde. Die beim Erwärmen entstandene warme Luft aber enthält genau dieselben aktiven Substanzen, die auch beim Anzünden freigesetzt werden würden.
Der Vorteil dieser „Phyto-Inhalation“ genannten Methode: Es werden keine Schadstoffe freigesetzt und folglich auch nicht vom Körper des Konsumenten aufgenommen. Zudem filtern die meisten marktüblichen Vaporizer den beim Erhitzen entstandenen aromatischen Nebel noch einmal, bevor er inhaliert wird. So können neben Gras und Shit etwa auch Tabak, aber auch medizinisch hoch attraktive Pflanzen wie Eukalyptus, Ginseng oder Melisse schnell und effektiv vom Körper aufgenommen werden, ohne eine einzige der zahlreichen Nebenwirkungen des traditionellen Rauchens zu erzielen.
Vaporizer konkurrieren also tatsächlich nicht nur mit Zigaretten oder Rauchgeräten, Pfeifen oder Schilums, sondern auch mit Dampfbädern und anderen in der Medizin verwendeten Inhalationsmethoden. Für die neue Art des Einatmens schlägt dabei positiv zu Buche, dass Vaporizer keinerlei Vorbereitung à la Wasser erhitzen brauchen. Sie sind auch sonst denkbar einfach zu bedienen: Alles, was gebraucht wird, ist – neben dem Apparat und einer Stomquelle – das gewünschte Kraut. Dieses wird zerbröselt und in den Brennbehälter des Vaporizers gefüllt. Dann wird das Gerät eingeschaltet – und schon nach wenigen Minuten ist der Inhalt des Brennkopfs verdunstet und kann aufgenommen werden.
Einen Überblick über die verschiedenen Vaporizer-Modelle findet sich in der Ausgabe 6/03 der Zeitschrift Grow!, im Internet zu finden unter www.grow.de/Archiv/Magazine/06-03/vapor01.htm. Eine Liste von Pflanzen und Beschwerden, die mit Vaporizern behandelt bzw. konsumiert werden können, bietet das Buch „Phyto-Inhalation“ von Bert Marco Schuldes und Richi Moscher (Verlag Der Grüne Zweig) . RÜDIGER ROSSIG