in aller kürze:
Scholz-Rücktritt gefordert
Nach den G20-Krawallen hat die CDU-Bürgerschaftsfraktion den Rücktritt von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) gefordert. Er müsse die Verantwortung für die Ereignisse der vergangenen Tage übernehmen, sagte Fraktionschef André Trepoll. Scholz sei bislang nicht in der Lage, Fehler einzuräumen. Er habe der Bevölkerung falsche Sicherheitsversprechen gegeben. (dpa)
Untersuchung gefordert
Nach dem G20-Gipfel hat die Linksfraktion einen Untersuchungsausschuss der Bürgerschaft gefordert. Es müsse „der ganze Komplex unter die Lupe genommen werden“, sagten die Fraktionsvorsitzenden Cansu Özdemir und Sabine Boeddinghaus – „von der Entscheidung, den Gipfel mitten in Hamburg abzuhalten, über das Einsatzkonzept der Polizei, die Einschränkungen der Grundrechte und die Beeinträchtigungen für die Bürger/innen bis hin zu den unfassbaren Gewalttaten.“ Der Anwaltliche Notdienst hat sich dem angeschlossen. „Es ist eine Forderung von uns, dass dieser ganze Einsatz möglichst durch einen Untersuchungsausschuss untersucht werden sollte“, sagte Anwältin Gabriele Heinecke. Wenn Bürgermeister Scholz jetzt nach harten Strafen für Randalierer rufe, sei das das falsche Signal. Vielmehr müsse gefragt werden, warum diese Menschen so wütend seien. Statt eines „Festivals der Demokratie“ habe es ein „Festival der Grundrechtsverletzungen“ gegeben. (dpa)
Nette Gäste beherbergt
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat Vorwürfe zurückgewiesen, während des G20-Gipfels potenziellen Straftätern Obdach gewährt zu haben. „Mir ist nicht bekannt, dass es sich dort um Kriminelle gehandelt hat. Das waren sehr, sehr nette junge Leute aus vielen verschiedenen Ländern“ sagte Veranstaltungschef Sven Brux. Natürlich hätten auch potenzielle Straftäter darunter gewesen sein können. „Aber wer will denn das wissen. Jedes Hotel nimmt potenzielle Straftäter auf, weil jeder ein potenzieller Straftäter ist.“ Der Verein habe durch die Öffnung des Stadions für Schlafgäste sogar zur Deeskalation beigetragen. „Denn jemand, der Unterschlupf für die Nacht hat, geht beruhigter durch den Tag“, so Brux. (dpa)
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