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Archiv-Artikel

hotline für bedürftige Hilferufe nonstop

Von wei

Die für einen Tag in Hamburg eingerichtete Beratungshotline für von Armut bedrohte Menschen ist stark nachgefragt worden. Dies berichtete gestern Timo Spiewak von der Caritas, die zusammen mit den anderen Hamburger Wohlfahrtsverbänden die Beratung über Stützeanrechte für Bedürftige am Mittwoch angeboten hatte. Zwischen neun und 21 Uhr hätten Experten insgesamt 241 Anfragen beantwortet, so Spiewak: „Die Telefone standen nicht still.“ Unter den Anrufern seien viele Arbeitslose mit „großen Existenzängsten“ gewesen, da sie mit dem bewilligten Arbeitslosengeld II (ALG II) „hinten und vorne nicht zurechtkommen“.

Zugleich seien zahlreiche Fragen zu ALG-II-Bescheiden und speziell zur Übernahme von Wohnkosten vorgebracht worden. Besonders auffällig aber, so Wolfgang Völker von der Diakonie, sei die hohe Zahl an Selbständigen gewesen, die aufgrund der schlechten Konjunktur vor der Isolvenz stünden und jetzt um Rat gesucht hätten. Armut sei nicht mehr nur ein Randphänomen, so Völker.

Soziologen der Uni Hamburg sollen die Gespräche jetzt auswerten und aufzeigen, wie viele der Anrufer in verdeckter Armut leben – also Anspruch auf staatliche Hilfe haben, diese aber bisher nicht beanspruchen. Am 15. Juni sind die Berater der Wohlfahrtsverbände in den Stadtteilen an Infoständen vor Ort. Die Möglichkeit, ein dauerhaftes Hilfstelefon einzurichten, „sehe ich zurzeit nicht“, sagte Spiewak, „weil das Geld fehlt“.

Wie der Caritas-Sprecher auch berichtete, sind die Wohlfahrtsverbände mit ihrer Forderung eines Armutsberichts für Hamburg wiederum gescheitert. Die Sozialbehörde, so Spiewak, lehne es weiterhin ab, eine solche, bundesweit übliche Studie über Ausmaß und Ursache von Armut in Auftrag zu geben. wei