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historisches

Amsterdams Grachtengürtel

„1609 nahmen die bekannten Halbzwiebelformen des Amsterdamer Grachtengürtels ihren Anfang. Die Herengracht [Ende des 16. Jahrhunderts als zweiter Befestigungswall nach dem Singel (1450) ausgehoben] wurde verbreitert. Um sie herum kam eine dritte Gracht, die Keizersgracht, in einem weiteren Bogen eine vierte, die volkstümlichere Prinsengracht, hinter der ein Mittelschichts- und Arbeiterviertel entstand, das aus ungeklärten Gründen Jordaan („Jardin“? oder „Das gelobte Land hinter dem Jordan“?) genannt wurde. Das Ausheben der drei Grachten erfolgte gleichzeitig, über die volle Breite, wie eine Art gigantischer Scheibenwischer.

Die Grachtenviertel waren für die Neureichen Amsterdams gedacht. Sie wurden großzügig konzipiert, hinter den Häusern war viel Platz für Gärten und Grün. Betriebe, die Schmutz, Rauch, Gestank oder Lärm produzierten, waren dort verboten.“

Aus: Geert Mak: „Amsterdam. Biographie einer Stadt“. Siedler, 1997, 350 Seiten, 49,80 Mark

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