: hintergrund
Voller Flüchtlinge und Rohstoffe: Guinea
Einst Teil von Französisch-Westafrika, spaltete sich Guinea 1958 unter Leitung des Nationalistenführer Ahmed Sékou Touré ab und entwickelte sich zu einer abgeschotteten Diktatur. Nach Tourés Tod 1984 ergriff das Militär unter Oberst Lansana Conté die Macht. Conté ließ sich 1993 zum zivilen Präsidenten wählen und 1998 wiederwählen. Weltweite Schlagzeilen machte Guinea im Sommer 1999, als zwei guineische Kinder im Radgestell eines Sabena-Flugzeuges nach Belgien auszureisen versuchten und in Brüssel tot aufgefunden wurden.
Guinea, mit einer Bevölkerung von sieben Millionen Menschen, beherbergt aufgrund seiner Nachbarschaft zu den Kriegsgebieten von Sierra Leone und Liberia die derzeit größte Flüchtlingsbevölkerung Afrikas. Guineas Präsident ist mit Großbritannien und den USA im Kampf gegen Sierra Leones Rebellen verbündet und zieht sich damit die Feindschaft dieser Rebellen sowie der sie unterstützenden Regierung Liberias zu. Ökonomisch interessant ist Guinea vor allem wegen seiner Mineralien. Das Land hält ein Viertel der Weltreserven an Bauxit – der Rohstoff, aus dem Aluminium hergestellt wird. 90 Prozent seiner Exporterlöse kommen aus dem Bauxitexport. D.J.
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