: hintergrund
Tote in der Wüste
Während des Antiterrorkampfes in Afghanistan sollen im November 2001 in der nordafghanischen Stadt Masar-i Scharif tausende gefangener Taliban umgebracht worden sein, teilweise mit aktiver Beteiligung US-amerikanischer Truppen. Dies war einem Dokumentarfilm zu entnehmen, den der irische Filmemacher Jamie Doran im Europaparlament und in Berlin im PDS-Büro vorgeführt hatte. Darin berichten Zeugen, im November 2001 hätten sich etwa 8.000 Taliban in Kundus ergeben und seien, in Container gepfercht, in der Wüste Dascht-i Leili ihrem Schicksal überlassen worden. Das Pentagon ließ dementieren: Man habe von solchen Begebenheiten keine Kenntnis. Das öffentliche Interesse erlosch. Seither sind sechs Monate vergangen. Zwei der Zeugen in Dorans Film sind umgebracht worden. Seinen afghanischen Mitarbeiter, den Journalisten Nadjibullah Qureischi, musste Doran außer Landes bringen, ebenso wie einige andere Zeugen. Die UNO untersucht. ANT
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen