heute vor 50 jahren: das kalenderblatt zum sommer 1968:
Unter dem Titel „Kunst und Revolution“ findet im Hörsaal 1 der Universität Wien eine Performance statt, die von Boulevardmedien als „Uni-Ferkelei“ bezeichnet wird. Der Aktionskünstler Günter Brus entleert sich auf die österreichische Flagge und beschmiert sich mit seinem eigenen Kot, dabei singt er die österreichische Bundeshymne. Die Konsequenz: Gefängnisstrafen für die Künstler.
„Vier Brandstifter warten auf die Anklageschrift“ meldet die Welt. Gemeint sind die mutmaßlichen „studentischen Warenhausbrandstifer“, bestehend aus der 27-jährigen „Altstudentin – 15. Semester!“ Gudrun Ensslin, Thorwald Proll, dem Münchner Theatermacher Horst Söhnlein und dem „angeblichen Journalisten Andreas Baader“, allesamt „Störer“ der öffentlichen Ordnung. Ihre Verteidiger: Otto Schily und Horst Mahler
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