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heute in hamburg„Wir brauchen mehr Beteiligung“

Foto: privat

Sunny Kapoor, 17, ist Schüler einer Hamburger Stadtteilschule.

Interview Pascal Patrick Pfaff

taz: Herr Kapoor, was stört Sie momentan in Hamburg?

Sunny Kapoor: Was mich als Jugendpolitiker ganz persönlich stört: Es gibt in unserer Stadt zu wenige Möglichkeiten der Jugendbeteiligung.

Sie sind im Jugendparlament aktiv. Wofür kämpfen Sie da genau?

Ich kämpfe dafür, dass die Jugendlichen im Senat angehört werden und ein Mitbestimmungsrecht haben.

Was kann man denn außerhalb des Jugendparlaments tun, um diese Ziele zu erreichen?

Man kann sich in der Stadt beteiligen und sagen, was stört. Ich selbst suche einen Ort, innerhalb dessen ich mich äußern kann, wo ich etwas bewegen kann.

Was meinen Sie damit genau?

Wir haben Jugendhäuser und sehr viele andere Möglichkeiten. Dennoch gibt zu wenig, das für die Jugendlichen offen ist, zu wenige Beteiligungsmöglichkeiten. Außerhalb des Parlaments sollte man sich mehr bewegen, an die Öffentlichkeit gehen und zusammenkommen.

Was sagen denn Jugendliche aus Ihrer Altersgruppe dazu?

Sie wissen nicht, wo sie hingehen sollen. Es sind auch zu geringe Chancen da. Einige Jugendprojekte wie „Fridays for Future“ oder das Jugendparlament bieten den Leuten die Möglichkeit, zusammenzukommen. Diese Projekte könnten ein Netzwerk bilden.

Können Sie ein Beispiel nennen, wo sich Hamburg noch verbessern kann?

Hamburg hat gar kein Jugendbeteiligungsgesetz wie in anderen Bundesländern. Die Stadt fördert zwar einige Jugendprojekte, aber Kinder und Jugendliche wissen nicht, wer nun wo für sie zuständig ist.

Wie könnte eine solche Zuständigkeit bestenfalls aussehen?

Ich bin der Meinung, dass ein Jugendbeteiligungsgesetz bereits einen Teil des Problems bearbeiten kann. Die Mitwirkung der Jugendlichen ist ja darin erwünscht. Das Jugendbeteiligungsgesetz öffnet ein Tor, genauso wie die heutige Veranstaltung. Wir haben sie vorbereitet und die Linken-Fraktion hat uns dabei finanziell unterstützt. Sie haben uns einen Rahmen vorgegeben, aber uns ansonsten freie Hand bei der Gestaltung gelassen.

Gespräch „Sprich mit! Die Zusammenkunft mit Kindern und Jugendlichen“: 16 Uhr, Schorsch, Rostocker Straße 7, Eintritt frei

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