heute in hamburg: Geschichte, die nicht vergeht
taz.Salon Der Schatten des Kolonialismus ist lang: Wie umgehen mit der Kolonialgeschichte?
Nachfahren der Opfer des deutschen Völkermordes an den Herero und Nama klagen in New York gegen die Bundesregierung. Und: Anders als viele erwartet haben, wurde ihre Klage nicht abgewiesen. Über 100 Jahre nach Ende der deutschen Kolonialzeit kommt damit Bewegung in die Debatte um eine Entschädigung für die Kolonialverbrechen. Nach den Herero und Nama, die den kolonialen Genozid überlebten, will nun auch Namibias Regierung eine Milliardenentschädigung von Deutschland. Erstmals hat die Bundesregierung konkrete Reparationszahlungen in Aussicht gestellt.
Der Berliner Herero-Aktivist Israel Kaunatjike fordert, dass die Bundesregierung mit den Betroffenen und nicht mit der namibischen Regierung über Reparationen verhandelt. Gleichzeitig werden in Hamburg, einer „Kolonialmetropole des Kaiserreiches“, bis heute Kolonialverbrecher geehrt. Wie keine andere deutsche Stadt ist Hamburg mit der Geschichte des Kolonialismus verbunden. Welche wirtschaftlichen Vorteile ziehen wir heute noch aus diesem Erbe – und wie sollten wir damit umzugehen?
Darüber diskutieren die Hamburger Künstlerin Hannimari Jokinen, die vor zehn Jahren den Arbeitskreis Hamburg Postkolonial mitgegründet hat, der in Berlin lebende Herero-Aktivist Israel Kaunatjike und der Leiter der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe/Hamburg und die frühe Globalisierung“ Jürgen Zimmerer. Es moderiert Lena Kaiser von der taz.nord.
Wie umgehen mit der Kolonialgeschichte?: 19.30 Uhr, Haus 73, Schulterblatt 73, Eintritt frei
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