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heute in bremen„Nicht in Schubladen einordnen“

Isabelle Becker, 29, studierte Musiktheater und arbeitet seit der Spielzeit 2015/16 als Dramaturgin am Theater Bremen.

Interview Florian Maier

taz: Frau Becker, der Musikdirektor des Theaters, Yoel Gamzou, gilt als großer Bewunderer von Leonard Bernstein. Hat das auch damit zu tun, dass beide sehr jung ihrer Profession nachgehen konnten?

Isabelle Becker: Ob darin wirklich ein Zusammenhang besteht, kann ich nicht beurteilen. Aus Gesprächen mit Yoel Gamzou weiß ich aber, dass er Bernstein nicht nur als Komponisten sehr schätzt – zweifelsohne ist Bernstein einer der größten Künstler des 20. Jahrhunderts – sondern auch, weil er mit viel Herz und Leidenschaft Dirigent, Pädagoge und Humanist war. Er lässt sich dabei nicht in Schubladen einordnen.

Leonard Bernstein schaffte es gerade, das jüngere Publikum wieder für Klassik zu begeistern. Zieht eine Gala zu seinem 100. Geburtstag denn wirklich auch jüngere Menschen ins Theater?

In seiner Reihe „Young People’s Concerts“ hat Bernstein sich mit großem Engagement der Vermittlung klassischer Musik an ein junges Publikum verschrieben. Der Abend „Leonard Bernstein 100“ kennt allerdings keine Altersbegrenzung: Junge Menschen sind natürlich immer willkommen. Yoel Gamzou plant – nach dem Vorbild Bernsteins – zusätzlich in der kommenden Spielzeit ein eigenes neues Familien- und Jugendkonzertformat am Theater Bremen.

Leonard Bernstein „100 – Eine Geburtstagsgala“: heute um 19.30 Uhr und am Montag um 15.30 Uhr, Theater Bremen

Mit der Veranstaltung versuchen Sie ja ein möglichst breites Repertoire aufzuzeigen. Lässt sich das überhaupt in einem Abend vereinbaren?

Es war uns – beziehungsweise Yoel Gamzou – wichtig, nicht nur die Vielfalt seiner Werke zu zeigen, sondern auch Stücke seiner Freunde und musikalischen wie geistigen Weggefährten ins Programm aufzunehmen: beispielsweise von Aaron Copland über Mahler zu einem Ausschnitt aus „Tristan und Isolde“ von Richard Wagner. Die Verbindungen und Anek­doten dazu liefert unser Musikdirektor Yoel Gamzou, der den Abend nicht nur dirigiert, sondern auch moderiert. Zum Konzept des Abends gehört allerdings auch, dass die Musik im Zentrum steht.

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