heute in bremen : Mit leichteren Bällen
Sportvereine erörtern die Folgen des demografischen Wandels für den Breitensport links der Weser
taz: Was wollen Sie vom Statistischen Landesamt lernen?
Renate Jonas, beim Landessportbund für Breiten, Gesundheitssport und Sportentwicklung zuständig: Die Entwicklung der Bevölkerung. Die Vereine müssen ihre Angebote anpassen. Nur noch jeder sechste Bremer ist unter 18, in den Vereinen stellen die Jugendlichen aber ein Drittel der Mitglieder.
Das ist doch nicht schlecht!
Nein, natürlich nicht. Der Schwerpunkt der Vereine liegt ja derzeit auch auf Kinder und Jugendarbeit. Aber wenn wir die Mitgliederzahlen in den nächsten Jahren halten wollen, müssen wir uns auch um die Älteren kümmern. In der Vahr etwa gibt es nur noch 1.400 Kinder – und 8.700 Senioren über 60.
Also Seniorenhandball statt Eltern-Kind-Turnen?
Nein, eben nicht nur Seniorenhandball! Wir müssen Angebote im Gesundheitssport machen, den Verein zum sozialen und gesundheitsorientierten Lebensort im Stadtteil ausbauen, Sport mit Bildung und Kultur verbinden. Wo kann ich hingehen, um etwas für meine Gesundheit zu tun? Das ist das Hauptmotiv für die Älteren. Und je älter sie werden, umso wichtiger ist ihnen eine soziale Anbindung.
Der Sportverein wird zur Begegnungsstätte?
Ja genau.
In der Turnhalle?
Nein. Man braucht kleinere Räumlichkeiten mit einer angenehmeren Atmosphäre.
Fällt der Leistungssport unter den Tisch?
Nein. Auch Senioren, vor allem die Männer, wollen ausprobieren, was sie noch können. Und warum soll man nicht mit einem etwas leichteren und langsameren Ball Volleyball und Tennis spielen? Fragen: sim